Test: Festplatten & Controller mit Serial-ATA

Erste Serial-ATA-Festplatten

Festplatten mit Serial-ATA-Schnittstelle könnten Sie seit über einem Jahr kaufen - wären die Vorhersagen der IT-Auguren aus dem Jahr 2000 eingetroffen. Im ersten Quartal 2003 trifft die Aussage nun zu Maxtor und Seagate liefern als erste Hersteller Serial-ATA-Festplatten aus.

Das Seagate Serial-ATA-Modell Barracuda SATA V verfügt laut Hersteller über ein sogenanntes natives Interface. Nativ bedeutet, dass Serial-ATA auf der physikalischen Schicht und im Controller der Festplatte implementiert ist. Das Laufwerk sendet seine Daten aus dem schnellen Cache direkt über das serielle Protokoll zum Host-Controller im PC. Die Festplatte agiert im Burstmodus mit der maximalen Serial-ATA-Bandbreite von 150 MByte/s (1000er Basis) - in der Theorie.

((Bild Serieller Anschluss.tif))

Anders Maxtors DiamondMax-Plus-9-Festplatten mit Serial-ATA-Schnittstelle: Sie verwendet eine so genannte "Zwei-Chip-Lösung". Das Doppelpack besteht aus dem normalen parallelen Ultra-ATA-Controller-Baustein sowie dem Bridge-Baustein, der den parallelen Datenstrom wieder in einen seriellen konvertiert. Daten einer Serial-ATA-Brücken-Lösung lassen sich nur so schnell senden oder empfangen, wie der parallele ATA-Controller arbeitet. Die serielle Funktionalität ist nicht nativ an die Link- und Transportschichten des Festplatten-Controllers gebunden, sondern an eine separate Funktion, die Daten für einen parallelen Controller übersetzt. Daten kann die Festplatte somit nur mit der Geschwindigkeit eines Parallel-Controllers übertragen - also mit 100 oder 133 MByte/s. Die Serial-ATA-Bandbreite von 150 MByte/s ist nicht gegeben.

((Bild Maxtor Bridge.tif))

Brückenlösung: Bei der Maxtor DiamondMax 9 Plus wandelt ein Marvel-Chip den Datenstrom von parallel auf seriell (rechts neben dem großen Chip in der Bildmitte).

IBM/Hitachi zögert noch mit der Markteinführung von Serial-ATA-Produkten. Die Deskstar 180GXP verweilt auf dem parallelen Ultra-ATA/100-Interface. Die Adaptierung der seriellen Schnittstellentechnik wird bis Mitte 2003 erwartet. Samsung hat mit der P80-Serie dagegen eine serielle Variante angekündigt. Auch Western Digital Raptor mit 10.000 U/min nutzt Serial-ATA und kommt demnächst in den Handel.