Test: Erste Kyro-II-Grafikkarte

Tile Based Rendering

Der Kyro II verwendet ein effektives Renderingverfahren - das Tile-Based-Rendering. Es eliminiert redundante Grafikoperationen und Speicherengpässe. Anders als bei herkömmlichen Grafikchips fasst der Kyro II bestimmte Gruppen von Polygonen (Tiles) in eine so genannte sichtbare Liste (Display-List) zusammen und rendert sie erst dann.

Die Vorteile des Kyro II liegen dabei auf der Hand: Aufgrund der kleinen Bildbereiche, den Tiles, kann der Prozessor Schlüsseloperationen wie das Z-Buffering, die Pixel-Berechnung und das Blending im Chip durchführen. Das heißt: Er benutzt einen kleinen On-Chip-Speicher für diese Operationen und muss nicht den externen Speicher auf der Grafikkarte verwenden. Das spart Speicherbandbreite und erhöht die 3D-Performance.

Beim Tile-Based-Rendering-Verfahren texturiert und schattiert der Grafikchip nur sichtbare Pixel, die der Betrachter auch sehen kann. Versteckte Texturen werden schon im ersten Arbeitsschritt in der Grafikpipeline eliminiert. STMicroelectronics nennt das Deferred-Texturing. Redundante Texturzugriffe auf den externen Grafikspeicher sind damit überflüssig.

Ein weiterer Vorteil des Tile-Based-Rendering ist die Skalierbarkeit des Verfahrens. So kann die Multi-Chip-Fähigkeit des Kyro II effizient genutzt werden, indem mehrere Berechnungen parallel auf verschiedenen Chips ablaufen.