LTE-Technologie

TeliaSonera startet erstes 4G-Netzwerk

Der Mobilfunkbetreiber TeliaSonera hat das weltweit erste 4G-Mobilfunknetzwerk gestartet. Zunächst werden nur Personen in den Innenstadtbezirken von Stockholm und Oslo in den Genuss der LTE-Funktechnologie kommen. Ursprünglich sollte der Launch im ersten Quartal 2010 erfolgen.

"TeliaSoneras Marktstart ist ein wichtiger Meilenstein für die Etablierung von LTE als künftigem Mobilfunkstandard. Zunächst können zwar lediglich 500.000 Menschen die in Skandinavien gestarteten Netzwerke in Anspruch nehmen. Bis zum Ende des nächsten Jahres ist jedoch mit weiteren Rollouts zu rechnen", meint Philip Solis, Practice Director bei ABI Research.

Die technische Infrastruktur in Schwedens Metropole stellen Mobilfunkexperten von Ericsson zur Verfügung. Die Sendestationen für Oslos 4G-Netzwerk werden hingegen von Huawei errichtet. Indes liefert der koreanische Samsung-Konzern eine limitierte Anzahl von nicht abwärtskompatiblen USB-Modems. Diese unterstützen ausschließlich LTE und nützen das 2,6 Gigahertz Frequenzband.

Der Betreiber stellt 20-Megahertz-Frequenzkanäle für den Datentransfer zur Verfügung und rechnet im Idealfall mit Übertragungsraten von 20 bis 80 Megabit pro Sekunde. Ob in der Praxis tatsächlich zehn- bis zwanzigmal so viele Daten verschickt werden können als mit optimierten 3G-Technologien, bleibt abzuwarten.

Anwender benötigen jedenfalls neue Endgeräte, um die angebotenen Dienste für Web TV, Webkonferenzen, Onlinespiele und vieles mehr nutzen zu können. Mit einer breiten Akzeptanz des zu 2G und 3G nicht kompatiblen Standards seitens der Verbraucher ist somit erst im Laufe der nächsten Jahre zu rechnen.

TeliaSonera besitzt seit November 2009 LTE-Lizenzen für Finnland, Norwegen und Schweden. In einem nächsten Schritt sollen 25 schwedische und vier norwegische Städte flächendeckend versorgt werden. Interessenten müssen zu Beginn rund 57 Euro berappen, um bis zu 30 Gigabyte an Daten herunterladen zu können.

Im Zuge des Jahres 2010 werden LTE-Netzwerke in zahlreichen Ländern eingeführt werden. Verzögerungen sind überall dort zu erwarten, wo nicht genügend Frequenzspektrum für neue Technologien zur Verfügung steht. (pte/hal)