Symantec kauft Bugtraq und mehr

Symantec hat für insgesamt 355 Millionen US-Dollar drei Unternehmen gekauft, die auf Sicherheits-Software spezialisiert sind: Riptech, Recourse Technologies und SecurityFocus. Letzteres ist vor allem durch die Mailingliste Bugtraq bekannt.

Im Bugtraq können Anwender und Experten Sicherheitslecks in Software veröffentlichen und diskutieren. Symantec, das für SecurityFocus 75 Millionen US-Dollar auf den Tisch legt, will die Mailingliste zusammen mit der Online Security Community weiter betreiben. SecurityFocus hat eine umfangreiche Datenbank für Sicherheitslücken aufgebaut, in der rund 11.000 Versionen von mehr als 2700 Produkten dokumentiert sind. Symantec plant, diese Datensammlung weiterhin an Dritte zu lizenzieren.

Auf Basis der Datenbank informiert SecurityFocus seine Kunden im Rahmen des DeepSight-Services bei auftretenden Problemen. Administratoren können dadurch ihre Systeme schützen, bevor das Sicherheitsleck allgemein bekannt wird. Auch diesen Service will Symantec weiterführen.

Neben Security Focus kauft das Unternehmen für 145 Millionen US-Dollar die Firma Riptech, einen Anbieter von Sicherheits-Software für Firewalls, VPNs oder Intrusion Detection Systeme (IDS). Etwas günstiger, für 135 Millionen US-Dollar, konnte Symantec den Intrusion Detection-Spezialisten Recourse Technologies erwerben.

Symantec gab die Akquisitionen im Rahmen der Vorstellung der Bilanz für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2002 bekannt. So erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 56,6 Millionen US-Dollar oder 36 Cent pro Aktie; im Vorjahresquartal lag Symantec noch mit 21,1 Millionen US-Dollar oder 14 Cent pro Aktie in der Minuszone. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf 316 Millionen US-Dollar.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Symantec-Chef John Thompson: "Wir stehen gut da", sagte er. Die Umsätze mit Unternehmen seien um 35 Prozent gestiegen, im Privatkunden-Bereich sogar um 90 Prozent. Unzufriedenheit äußerte der Symantec-Chef nur mit dem Intrusion-Detection-Geschäft. Aber hier soll die Übernahme von Recourse Technologies für Abhilfe sorgen. (jma)