Swisscom verschiebt UMTS-Start in der Schweiz

Der Telefonkonzern Swisscom verschiebt den Start der dritten Mobilfunkgeneration UMTS in der Schweiz auf 2003. Geplant war der Beginn laut Vorstandschef Jens Alder bereits im kommenden Jahr, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD).

Als Grund für die Verzögerung nannte Alder einen Lieferverzug bei den Telekommunikationsausrüstern. "Die Technik für die Netze und die neuen Mobiltelefone verzögert sich", sagte Alder der FTD.

Die deutsche Swisscom-Tochter Debitel, die keine UMTS-Lizenz besitzt, sich aber als Mobilfunkvermarkter auf den neuen Markt vorbereitet, denke derzeit über eine Beteiligung an etablierten Start-ups nach, die Dienste entwickeln oder betreiben. "Das kostet sehr viel Geld", sagte Alder. Auch deshalb erwartet er erst später Gewinne aus der Technologie: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Umsätze und Gewinne aus dem UMTS-Geschäft in 2003 ins Gewicht fallen."

Nicht nur in der Schweiz stehen die UMTS-Lizenznehmer vor einem Berg von Problemen. Abgesehen von der Unsicherheit, wie sich die hohen Lizenzkosten amortisieren sollen, gibt es enorme technische Schwierigkeiten. So wird etwa das UMTS-Netz des weltgrößten Mobilfunkanbieters Vodafone in den nächsten Jahren keine multimedialen Dienste ermöglichen. Der Grund: Die Datenübertragungsrate wird beim Start nicht - wie geplant - 144 KBit/s betragen, sondern nur 64 KBit/s (wir berichteten). Damit unterscheidet sich die Datenrate kaum von der des aktuellen GPRS-Netzes. (jma)