Inklusive Small Business Server 2003

Support-Ende Windows Server 2003 - Der Countdown läuft

Best-Practice-basierte Umsetzung

Die Durchführung einer Anwendungstransformation erfordert in der Regel die Einteilung eines Projekts in mehrere parallel ablaufende Projekt-Streams mit jeweils eigenem Stream-Management und einem übergreifenden Projektmanagement. Die Streams konzentrieren sich dabei auf individuelle Anwendungen mit jeweils unterschiedlicher Komplexität sowie Kritikalität für das Kerngeschäft.

Die in Phase zwei ermittelte Kritikalität einer Anwendung für den Geschäftsbetrieb gibt vor, wie hoch priorisiert die Migration oder Transformation zu erfolgen hat. Im einfacheren Fall handelt es sich um Standardapplikationen wie Microsoft Exchange. Die Standardapplikationen machen erfahrungsgemäß zirka 70 Prozent eines Transformationsprojekts aus. Für die Migration solcher Standardanwendungen bestehen bewährte Best Practices. Experten können die jeweilige Applikation damit parallel zu den übrigen Projekt-Streams auf bewährte Weise aktualisieren.

Die restlichen 30 Prozent der Anwendungen verursachen in der Praxis meist 80 Prozent der Migrationsarbeit. Denn für individuell entwickelte Anwendungen wie veraltete ERP- und CRM-Systeme sind zunächst Interviews mit den Fachbereichen und meist auch eine deutlich umfassendere Zieldefinition erforderlich als für das Gros der Standardanwendungen.

Von enormer Bedeutung für das Gelingen des Projekts ist das Stream-übergreifende Projektmanagement. Denn die Custom- und Legacy-Anwendungen sind meist tief mit Standardanwendungen verzahnt. Ein CRM-System zum Beispiel ist in aller Regel in die E-Mail- und Office-Umgebung integriert. Hier muss das Projektteam wissen, welche Add-ins im Betrieb sind und wie diese mit dem CRM-System interagieren. Die reine Office-Migration ist hier relativ einfach, aber die Interaktion zwischen Office- und CRM-Lösung mittels Add-ins will gründlich auf Verträglichkeit und Anpassungen hin getestet sein. Das Projektteam muss hier also sicherstellen, dass einem Bestandssystem nicht durch die Aktualisierung von Standardanwendungen plötzlich wichtige Bausteine wegbrechen - oder umgekehrt.

Ähnlich verhält es sich mit der Aktualisierung der verwendeten Datenbank: Legacy-Applikationen greifen in aller Regel auch auf antiquierte Datenbanksysteme zu. Je älter diese sind, desto schwieriger gestaltet sich die Migration. So ist bei Microsofts SQL Server der Wechsel von einer Version zur Folgeversion relativ leicht zu bewältigen, der Sprung von SQL Server 2000 zu SQL Server 2012R2 hingegen sehr komplex. Hier gilt es, die Wechselwirkungen zwischen den Projekt-Streams mit wachsamem Auge zu beobachten, um die Datenkonsistenz nicht zu gefährden.