Starkes Duo für Carrier-Netze

Testvorbereitung und Planung

Als Software für den RS 8000 lieferte der Hersteller die Version 8.020 und für die Tests der Priorisierung von Verkehrsströmen die Beta-Version 9.0.A.18. Der Router war mit acht Gigabit-Ethernet-Modulen ausgestattet, die Backplane hat eine Kapazität von 32 GBit/s.

Avici konzipierte die Routerfamilien TSR und SSR mit der Vorgabe, Bandbreiten- und Diensteanforderungen von Carriern und Serviceprovidern gerecht zu werden. Das Ergebnis ist eine ungewöhnliche Systemarchitektur. Sie ermöglicht eine hohe Skalierbarkeit und einen kostengünstigen Kapazitätsausbau im Bereich von 5 GBit/s bis 5 TBit/s.

Avici stattete das Gerät mit der Softwareversion 4.1.2.0 aus. Für die Tests war der Router mit zwei Gigabit-Ethernet- und zwei POS-OC-48-Modulen ausgestattet. Hinzu kamen vier Einschübe für POS-OC-12. Die passive Backplane besitzt keine zentrale Switch-Fabric-Architektur; die Switching-Kapazität zur Backplane beträgt pro Interface 60 GBit/s. Der TSR besitzt eine verteilte Architektur. In der Mainframe-Welt würde man sie "massiv parallel" nennen: Es gibt keine einzelne Backplane, da die jeweils benachbarten Netzwerkprozessoren dreidimensional miteinander verbunden sind. Dadurch variiert die Backplane-Kapazität, abhängig von der Ausstattung eines Gehäuses (Bay). Eine Bay lässt sich mit bis zu 40 Routermodulkarten bestücken. Netzwerkverwalter können mehrere Bays miteinander verbinden. Diese Gehäuse treten dann logisch als ein Router auf. So ist insgesamt eine Kapazität von bis zu 5 TBit/s möglich.

Als Messgerät verwendeten wir den Protokollanalysator und Lastgenerator AX4000 von Spirent Communications, um IP-Pakete mit und ohne MPLS-Label zu erzeugen. Gleichzeitig emuliert der AX4000 das RSVP-TE-Protokoll auf seinen Schnittstellen, verhält sich also wie ein oder mehrere MPLS-Router. Auf seinen ATM-, POS- oder Gigabit-Ethernet-Ports analysiert und generiert er Daten mit Leitungsgeschwindigkeit.

In unserer MPLS Testreihe konzentrierten wir uns dieses Mal neben dem Können auch auf die Zusammenarbeit der beiden Kandidaten. Über die allgemeinen Merkmale hinaus untersuchten wir, wie gut die Geräte Traffic Engineering unterstützen und ob sie als MPLS-Router IP-Pakete korrekt weiterleiten und die Signalisierung standardkonform durchführen. Nicht geprüft wurde, ob die beiden Wettbewerber mit ihrer vollen Backplane-Kapazität Wirespeed routen. Solche Tests sind unserer Meinung nach für die Anwender von zweifelhaftem Interesse, da kein Carrier mit Netzauslastungen von mehr als 60 Prozent arbeitet. Im ersten Teil unseres Tests stand das Signalisierungsprotokoll RSVP-TE im Mittelpunkt.