Sony und Ericsson planen Handy-Allianz

Sony und Ericsson wollen künftig bei der Handy-Produktion zusammenarbeiten. Beide Unternehmen bestätigten am Donnerstag in Tokio und Stockholm entsprechende Verhandlungen. Sie teilten aber keine Einzelheiten mit.

Japanische Medien berichteten unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass die endgültige Einigung bereits nächste Woche zu erwarten sei. Die Kooperation soll demnach unter anderem die Entwicklung, Produktion und die Vermarktung von Mobiltelefonen umfassen. Dabei stünden die Märkte in Europa, Japan, anderen Teilen Asiens und den USA im Visier, hieß es.

Den Berichten nach sei es auch möglich, dass Sony und Ericsson ein Gemeinschaftsunternehmen gründen und bei der Entwicklung von Mobiltelefonen der dritten Generation (3G) zusammenarbeiten. Durch die Allianz mit dem schwedischen, weltweit drittgrößten Mobilfunkkonzerns hofft Sony, im Kampf um den Mobilfunkmarkt mit seinen japanischen Rivalen NEC und Matsushita Electric zulegen zu können.

Für Ericsson bietet das Bündnis Kostenvorteile bei der teuren Entwicklung von Handys der nächsten Generation. Der drittgrößte Mobiltelefon-Hersteller nach Nokia und Motorola musste im letzten Jahr 2,9 Milliarden Euro Verlust in der Handysparte hinnehmen. Wie berichtet, erwartet Ericsson auch für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres Verluste in Milliardenhöhe. In einer Gewinnwarnung teilte der drittgrößte Handyhersteller der Welt mit, er rechne mit einem Minus von bis zu 614 Millionen Euro vor Steuern.

Die endgültigen Zahlen wird der Konzern am morgigen Freitag verkünden. Dabei will Ericsson auch ein Sanierungsprogramm über 20 Milliarden Kronen vorlegen. Marktbeobachter erwarten die Streichung von mindestens 6000 Stellen im Unternehmen. Um Kosten zu sparen, hatte das größte Industrieunternehmen Schwedens bereits Anfang des Jahres die komplette Handyfertigung an den US-Konzern Flextronics ausgelagert.

Analysten hatten seit längerem erklärt, dass der schwedische Konzern die Verluste im Handygeschäft nur durch eine strategische Allianz mit einem der führenden asiatischen Elektronikunternehmen ausgleichen könne. Mit Sony scheint Ericsson jetzt den passenden Partner gefunden zu haben. (jma)