Wie SDN die Netze revolutioniert

Software Defined Networking zwischen Hype und Realität

Die Stärken und Schwächen von SDN

Auch wenn Software Defined Networking eine wichtige Rolle im Netzbereich spielen dürfte, weist das Konzept neben etlichen Vorzügen auch mehrere Schwachpunkte auf.

Stärken

  • Offener Ansatz: Der Controller ist kein herstellerspezifisches System. Er lässt sich nach Bedarf durch Netzwerkfachleute konfigurieren und programmieren.

  • Zentrale Steuerung von Switches, Routern, virtualisierten Switches (vSwitches), WLAN-Access-Points und anderen Netzsystemen.

  • Bereitstellung von Anwendungen und Netzdiensten innerhalb von Stunden, nicht Tagen.

  • Flexiblere Konfiguration von Services: Über Einträge in Flow Tables lassen sich Dienste und Eigenschaften wie etwa Quality-of-Service-Merkmale und VLAN-Einstellungen konfigurieren, was in herkömmlichen Netzen mittels Scripts nicht möglich ist.

  • Kein Mapping von Service-Definitionen auf physikalische Netzwerk-Ports: Das verringert den Konfigurationsaufwand.

  • Komplette Sicht auf Anwendungen, Netzwerkelemente und Datenströme (Flows).

  • Geringere Komplexität der Netzwerkinfrastruktur, da weniger Switch-Ports und Kabel erforderlich sind. Das reduziert zudem die Kosten.

  • Einfaches Verschieben von Virtual Machines (VM) im Netzwerk.

Schwächen:

  • Single Point of Failure durch zentralen Controller: Redundanz lässt sich durch den Einsatz mehrerer Controller erreichen. Das erhöht jedoch die Kosten und den Management-Aufwand.

  • Skalierbarkeit: In großen Netzen fallen Millionen von Flows an. Das erfordert hoch skalierbare Controller. Bislang fehlen jedoch Erfahrungswerte mit solchen Systemen beziehungsweise großen Netzen.

  • Mangelnder Support von optischen Netzen mit leitungsvermittelnder Übertragung: Hier müssen Erweiterungen der OpenFlow-Spezifikation weiterhelfen.

  • Stärkere Belastung des Netzes durch die Kommunikation zwischen den Controllern: Sie steigt um etwa 3 bis 4 Prozent.

  • Unzureichendes Management von IT-Ressourcen über mehrere Domains hinweg.

  • Fokussierung auf Switches und Vernachlässigung von Server-Endpoints und damit der Anwendungsschnittstellen.