Rechenbeispiele und Formeln

So messen Sie den Energieverbrauch Ihrer IT-Arbeitsplätze

Die Maßnahmen

Die Erkenntnisse aus der Analyse können als Basis für den Aufbau einer eigenen Datenbank mit charakteristischen Energieverbrauchswerten dienen, aber auch um eingesetzte Power-Management-Softwarelösungen oder einen definierten Windows Power Plan zu hinterfragen oder zu optimieren.

Man gewinnt ein Gefühl dafür, in wie weit den Herstellerangaben eine reale Arbeits- / Nutzungssituation zu Grunde liegt, beziehungsweise wie weit es hier Diskrepanzen gibt.

Schnell wird erkannt, dass ein Austausch alter Geräte und wenig oder nicht genutzter Geräte und Zubehör durchaus eine sinnvolle Maßnahme sein kann, um den Stromverbrauch der IT-Arbeitsplatzumgebung zu reduzieren beziehungsweise zu einer intelligenten Nutzung beizutragen. Der Lebenszyklus eines Mitarbeiterarbeitsplatzes kann so nachhaltig optimiert werden.

Selbstverständlich heißt das nicht, dass alte Geräte generell verbannt werden sollten, denn auch bei der Produktion und Entsorgung werden Energie und Ressourcen eingesetzt. Allerdings könnte man zum Beispiel überlegen, ältere noch einsatzfähige Computer an wenig genutzten Arbeitsplätzen einzusetzen. Ein stets mobiler Mitarbeiter wie zum Beispiel ein Sales-Mitarbeiter, der fast ausschließlich beim Kunden vor Ort ist, könnte an seinem wenig genutzten stationären Büroarbeitsplatz beispielsweise einen älteren Monitor einsetzen.

Generell ist Transparenz der erste Schritt zu nachhaltigerem Verhalten.

  • Lassen Sie ihre Mitarbeiter an ihren Maßnahmen teilhaben

  • Rufen sie aktiv zur Mitarbeit an den Messungen auf

  • Veröffentlichen Sie intern ihre Testergebnisse und Erkenntnisse in ihrem Intranet oder internen Social Media Kanälen

  • Organisieren Sie Informationsveranstaltungen

  • Veröffentlichen Sie einfache Tipps zum Stromsparen

  • Schaffen Sie Beispiele, um die Bedeutung eines Watts klar zu machen

Nur wenn Mitarbeiter wissen was ihr Verhalten bewirkt, kann ein Bewusstsein für das Thema geschaffen und das Verhalten langfristig geändert werden.

Und lassen Sie mich an dieser Stelle noch mit einem weitverbreiten Mythos aufräumen - für alle, die es noch nicht wussten: Animierte Bildschirmschoner sparen keinen Strom. Bildschirmschoner hatten früher den Zweck, das Einbrennen eines Bildes bei älteren Röhrenmonitoren zu verhindern. Bei modernen TFT-Bildschirmen sind sie überflüssig und können beispielsweise durch die Berechnung aufwendiger 3D-Animationen sogar mehr Strom verbrauchen als der Normalbetrieb des Computers. Der kurzfristige Standby-Betrieb des Displays oder das Abschalten des Bildes sind hier die besseren Alternativen.

Das Schlusswort: Unsere Energieressourcen sind begrenzt

Ein IT-System optimal und effektiv zu nutzen und dabei den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren ist eine komplexe Herausforderung, der sich eine moderne Organisation stellen sollte. Denn Ökonomie und Ökologie gehen hier Hand in Hand - das lässt sich gut vermarkten, spart Geld durch die Reduktion der benötigten Energie und schont somit die Umwelt.

Wie ermitteln Sie in ihrem Unternehmen den Energieverbrauch eines Arbeitsplatzes? Welche weiteren Maßnahmen konnten Sie ableiten?

Ich freue mich auf unseren Austausch und ihre Fragen. (bw)