Neue Mikroarchitketuren für Core, Xeon und Atom

Smartphone bis Server: Intel frischt CPUs und Plattformen auf

Neuigkeiten über Prozessoren, CPU-Architekturen, Plattformen und IT-Standards stehen beim Intel Developer Forum im Mittelpunkt. Vom 11. bis 13. September gewährt Intel wieder Einblicke in künftige Produkte. Im Fokus wird die nächste CPU-Generation "Haswell" für Ultrabooks, Desktops und Server sein.

Die Hersteller liefern gerade mal seit wenigen Monaten ihre Notebooks und Ultrabooks mit den Core-Prozessoren der dritten Generation - Codename Ivy Bridge - aus. Vorgestellt wurden die CPUs mit 22 nm Strukturbreite und 3D-Transistoren im April 2012. Und bei den Servern sind gerademal die Xeon E5-2600 mit der 32-nm-Vorgängerarchitektur Sandy-Bridge angekommen. Doch wie inzwischen durch das Tick-Tock-Modell von Intel gewohnt, gibt es im Jahresrhythmus eine neue Architektur oder einen Die-Shrink.

Und 2013 steht die neue Mikroarchitektur Haswell an. Die weiterhin im 22-nm-Verfahren produzierten Prozessoren fokussieren vor allem auf eine höhere Energieeffizienz. Bei Haswell soll die TDP der CPUs auf bis zu 10 Watt sinken. Aktuell gibt es bereits einen Xeon E3-1220L mit Ivy-Bridge-Dual-Core und nur 17 Watt TDP. Doch nicht nur der Energiebedarf soll weiter sinken, mehr Performance wird bei der neuen Architektur natürlich auch geboten. Unter anderem besitzt Haswell die neue Befehlssatzerweiterung AVX2.

Mit Haswell sollen laut Intel vor allem die Ultrabooks einen zusätzlichen Schub erhalten - zusammen mit Windows 8. Bei den Ultrabooks wird Intel bestimmt auch Neuigkeiten im Köcher haben. Unter anderem sollen 2013 Convertible-Ultrabooks mit drehbarem Display auf den Markt kommen.

Der mobile Sektor der Smartphones und Tablets ist noch immer keine Erfolgsstory für Intel. Die Atom-Plattform Medfield mit 32-nm-SoC ist weiterhin eine Seltenheit bei Smartphones. Am Betriebssystem sollte es nicht liegen, denn Android wird von Intel zusammen mit Google längst optimiert. Aber mit Silvermont steht angeblich 2013 eine neue Atom-Generation mit Out-of-Order-Befehlesverarbeitung und 22 nm Strukturbreite an. "Angeblich", weil Gerüchten zufolge auch 2014 nicht als unwahrscheinlich gilt. Aber auf dem IDF wird es sicher konkretes zu hören geben.

Xeon mit Ivy Bridge

Ein wie immer wichtiges Segment ist für Intel die Serverlandschaft. Das bedeutendste Geschäft wird hier mit 2-Sockel-Systemen gemacht. Intel hat da den Xeon E5-2600 "Sandy Bridge-EP" erfolgreich im Angebot. Zum Nachfolger "Ivy Bridge-EP" werden Neuigkeiten erwartet. Wesentliche Änderungen sollten ein paar Kerne mehr (aktuell acht), vergrößerter Cache sowie Unterstützung von schnellerem Speicher sein. Die Plattform Romley mit LGA2011-Steckplatz der aktuellen Xeons wird weiter verwendet.

Der Xeon E7 für Systeme mit vier oder acht Prozessoren nutzt noch die 32-nm-Westmere-EX-Architektur. Eigentlich sollte ursprünglichen Roadmaps zufolge als Nachfolger der Sandy Bridge-EX erscheinen. Genauso ist aber möglich, dass Intel den Schritt auslässt und auf die aktuelle Ivy-Brigde-Architektur schwenkt.

Ob sich Intel auf dieser Entwicklerkonferenz mal wieder etwas mehr zum Itanium äußern wird, bleibt abzuwarten. Denn bald sollte der Nachfolger des aktuellen Quad-Core-Itanium-9300 "Tukwila" endlich auf den Markt kommen. Der "Poulson" genannte Prozessor verdoppelt seine Kernanzahl und verbessert seine Mikroarchitektur deutlich. Am anderen Ende der Skala gibt es vielleicht auch Neuigkeiten zu den künftigen Atom-Prozessoren für Server - schließlich will Intel auch hier den in das Marktsegment drängenden ARM-Prozessoren etwas entgegensetzen.

TecChannel wird vor Ort von den wichtigsten Ereignissen des Intel Developer Forums in San Francisco berichten. (cvi)