Simulation am Computer spart Zeit und Geld

Die Unternehmen müssen heute in immer kürzeren Abständen neue Produkte entwickeln. Um die Entwürfe und Produktionsabläufe kostengünstig und dennoch präzise zu planen und die Effizienz der einzelnen Schritte zu untersuchen, helfen oft nur noch modellhafte Analysen und Simulation.

Laut Professor Axel Lehmann von der Universität der Bundeswehr in München ist der Mensch lediglich in der Lage, den Einfluss von sechs bis neun Einflussgrößen auf eine davon abhängige Zielgröße zu beurteilen. In der computergestützten Simulation von komplexen Systemen könnten jedoch Tausende von Einflussparametern berücksichtigt werden. Es gäbe kaum eine Branche, in der Simulation nicht eingesetzt werden könne. Selbst politische, militärische und soziale Entscheidungen oder Unternehmensstrategien ließen sich durch Modellrechnungen absichern, so Lehmann.

Ein Einsatzfeld für Simulation und Modellbildung ist eine effektivere und kostengünstigere Nutzung des World Wide Web. Forschungsgegenstände sind etwa das Online-Shopping oder das Durchstöbern von Informationskatalogen. Mit den durchgeführten Simulationen werden Hardware- und Software-Maßnahmen an der Infrastruktur und Organisation des Internet-Datenverkehrs auf mögliche Leistungsverbesserungen analysiert.

So optimieren Lehmann und seine Mitarbeiter beispielsweise mit formalen und mathematischen Methoden der Modellbildung und Simulation die Standortwahl und interne Verwaltung so genannter Proxy-Server. Dadurch lässt sich eine Entlastung des Original-Servers und des gesamten Internets erreichen. Dies ermöglicht auch einen schnelleren Zugriff für die Benutzer auf die gewünschten Informationen. (Detlef Scholz / ala)