SCO-Klage: IBM muss Code vorlegen

Im Verfahren von SCO gegen IBM wurde Big Blue auferlegt, den Code aller Versionen seiner Unix-Varianten AIX und Dynix vorzulegen. Es geht um rund zwei Milliarden Programmierzeilen. Außerdem müssen alle schriftlichen Unterlagen der 3000 wichtigsten IBM-Unix-Entwickler präsentiert werden. Bis zum 18. März hat beides zu geschehen.

Der von SCO geforderte direkte Zugang zu IBMs Versionssteuerung Configuration Management Version Control (CMVC) und Qualitätssicherungssystem Revision Controls System (RCS) wurde nicht gewährt. Auch muss Big Blue nicht die Dokumente aller rund 7200 an der Unix-Entwicklung beteiligten Personen auf den Tisch legen.

Der Etappensieg von SCO dürfte letztlich bedeutungslos sein. Es fällt auf, dass IBM geringen Widerstand gegen die Entscheidung leistete. Bisher hat SCO im IBM-Code nichts zur Untermauerung der Unterstellung finden können, Big Blue habe geschützten Unix-Code in Linux einfließen lassen. Die Untersuchung von zwei Milliarden Zeilen Code wird sehr viel Zeit erfordern und dürfte die für den Spätherbst dieses Jahres geplante Eröffnung des Hauptverfahrens weit hinausschieben.

Solch eine Verzögerung war bisher ein Hauptziel von SCO, um durch Verunsicherung Druck auf Linux-Anwender ausüben zu können, für Linux Lizenzgebühren zu zahlen. Doch diese Einnahmen sind auf eine kaum mehr nennenswerte Größe eingebrochen, SCO erfährt insgesamt im Unix-Geschäft rapide Umsatzeinbrüche und macht nie erlebte Verluste. Weitere Verzögerungen im Prozess gegen IBM gefährden eher die Existenz von SCO. (Ludger Schmitz/uba)

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