Cookie-Kontrolle in aktueller Vorabversion

Safari bekommt Tracking-Schutz

Internet Explorer 9 und Firefox 4 haben vorgelegt, nun zieht Safari nach. Der Apple-Browser wird in Zukunft über ein "Do-Not-Track"-Feature verfügen, das verhindern soll, dass Anwender mit personalisierter Werbung verfolgt werden.

Tracking-Cookies werden insbesondere von der Werbeindustrie eingesetzt. Sie analysieren das Nutzerverhalten um Anwender gezielt mit personalisierter Werbung versorgen zu können. Für viele Kritiker stellt das einen inakzeptablen Eingriff in die Privatsphäre dar. Microsoft hat darauf im Internet Explorer 9 zunächst mit Blacklists reagiert. Inzwischen unterstützt der Microsoft-Browser auch die von Mozilla bevorzugen Do-Not-Track-HTTP-Header. Im Sommer könnte dem Wall Street Journal zufolge ein Do-not-Track-Feature für Safari folgen. Welche Technologie zum Einsatz kommt, lässt der Bericht offen.

Apple wollte das Thema auf Nachfrage von pressetext nicht kommentieren. Wie der Konzern aus Cupertino hat auch Opera offizielle noch keinen Tracking-Schutz angekündigt. "Wir sehen uns das ganz genau an, da wir großen Wert auf Privacy legen", heißt es dort gegenüber pressetext. Es bestehe aber ein Risiko, dass Features Usern ein falsches Sicherheitsgefühl geben. Beide Anbieter stehen jedenfalls unter Zugzwang. Immerhin hat selbst das große Online-Werbeunternehmen Google mit der Chrome-Erweiterung "Keep My Opt-Outs" schon einen Schritt in Richtung Tracking-Schutz gesetzt - wenngleich er nicht so deutlich ausfällt wie bei Microsoft und Mozilla.

Dass sich die großen Browser-Anbieter zunehmend mit dem Kampf gegen Tracking-Cookies befassen, geschieht wohl nicht nur aus uneigennützigen Motiven. Immerhin hat sich die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) im Dezember 2010 dafür ausgesprochen, einen Tracking-Schutz gesetzlich vorzuschreiben. Demnach sollten User die Möglichkeit zum vollständigen Opt-out aus Nachverfolgungslösungen haben.

Im Februar dieses Jahres hat zudem die kalifornische Demokratin Jackie Speier im US-Repräsentatenhaus den "Do Not Track Me Online Act" eingebracht, durch den die FTC die Möglichkeit bekommen soll, einen standardisierten Mechanismus US-weit vorzuschreiben. Es zeichnet sich also ab, dass Browser auf die Dauer ein Do-Not-Track-Feature bieten müssen, um überhaupt noch den Anforderungen des US-Markts zu genügen. (pte/fho)