Ringen um die richtige Lösung

Home RF künftig mit 20 MBit/s

Home RF nutzt ebenso wie Wifi das 2,4-GHz-Frequenzband. Beide Verfahren unterschieden sich bis vor kurzem vor allem hinsichtlich der Bandbreite: 802.11b stellt eine theoretische Übertragungsrate von 11 MBit/s bereit, während die erste Version von Home RF nur auf 1,6 MBit/s kam. Seit Mai liegt die Version 2.0 der Home-RF-Spezifikation vor, die bis zu 10 MBit/s vorsieht. Gegenwärtig kommen erste Produkte dafür auf den Markt. Im kommenden Jahr soll die Übertragungsrate auf 20 MBit/s steigen. Es ist jedoch noch offen, auf welche Weise dieser Wert erreichen werden kann. Im Gespräch sind unter anderem die Frequency-Shift-Keying-Modulation (FSK) oder lineare Modulationsverfahren.

Home Radio Frequency wurde im Gegensatz zu IEEE 802.11b nicht für Funk-LANs im professionellen Umfeld, sondern speziell für Heimnetze konzipiert. Die Technik arbeitet mit dem Frequenzsprung-Spreizbandverfahren (Frequency Hopping Spread Spectrum, FHSS). Eine Besonderheit von Home RF ist, dass es zwei Medium-Access-Protokolle (MAC) verwendet. Für die Übermittlung zeitkritischer Informationen, wie Sprache und Streaming-Media-Daten, ist das TDMA/TDD-Protokoll (Time Division Multiple Access/Time Division Duplex) zuständig, das auch Bestandteil des Dect-Standards (Digital European Cordless Telecommunications System) ist. Zeitunkritische IP-Datenpakete werden dagegen mithilfe von "Wireless Ethernet" transportiert, das dabei auf das Zugriffsverfahren CSMA (Carrier Sense Multiple Access) zurückgreift.

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass "empfindlichen" Anwendungen eine garantierte Bandbreite und Quality-of-Service-Eigenschaften zur Verfügung stehen. Das gilt vor allem für Sprachinformationen. Zudem geht die Home-RF-Allianz davon aus, dass Anwender zu Hause oder im Small Office/Home Office (SoHo) künftig auch verstärkt Streaming-Media-Inhalte nutzen werden. Insgesamt unterstützt Home RF bis zu acht parallele Streams.

Über ein Home-RF-Netz lassen sich beispielsweise MP3- oder Videodaten zu Stereoanlagen in der Wohnung, Personal Digital Assistants (PDA) oder dem Auto in der Garage übertragen. Motorola und Simple Devices kündigten Ende Juli an, die dafür notwendigen Produkte zu entwickeln.