Richter liest SCO die Leviten

SCO wirft IBM vor, gegen Lizenzrechte von Unix und Linux zu verstoßen, in deren Besitz sich die Klägerin wähnt. "Big Blue" soll deshalb fünf Milliarden US-Dollar Schadenersatz zahlen.

In der aktuellen richterlichen Stellungnahme geht es eigentlich um die Antwort auf einen IBM-Antrag, die Klage von SCO als ungerechtfertigt zu deklarieren. Kimball folgt dieser Aufforderung zwar nicht, attestiert SCO aber eine große Diskrepanz zwischen den öffentlichen Anschuldigungen und den tatsächlich seitdem vorgebrachten Beweisen. Knallhart wirft der Richter der Klägerin vor, dass sie bislang überhaupt noch keine Belege für ihre Anschuldigungen gegen IBM vorgebracht habe. Es sei erstaunlich, dass SCO noch keinen Beweis lieferte. Außerdem sei es verwirrend, was SCO seinem Gegner nun eigentlich vorwerfe. Ursprünglich hieß es, so Kimball, IBM habe unrechtmäßig Unix-Code in Linux importiert. In der später eingereichten Hauptklage ging es hingegen um die Auslieferung des IBM-Unix-Derivats AIX, nachdem SCO die Lizenz hierfür zurück zog.

Gerichtsexperten sehen angesichts der Wortwahl von Richter Kimball die Klägerin angezählt. Es habe nicht viel gefehlt, so die einhellige Meinung, und der Richter hätte dem Ansinnen von IBM stattgegeben. Möglicherweise werde IBM seine Chance nutzen und nun einen neuen Antrag bei Gericht einreichen. (fba)

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