CeBIT 2009

RFID ist in Unternehmen angekommen

RFID-Technologie wird für Unternehmen zunehmend wichtiger, der Markt befindet sich in einer stabilen Wachstumsphase. Es stünden aber noch politische Weichenstellungen hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit aus.

Dieses Fazit zogen Vertreter des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und des Informationsforum RFID auf einer gemeinsamen CeBIT-Pressekonferenz in Hannover. RFID soll bei der Optimierung betrieblicher Prozesse und damit bei der Steigerung der Profitabilität und Kostensenkung helfen. Für Konzerne wie für kleinere und mittelständische Unternehmen gleichermaßen. Der Effizienzsteigerung kommt angesichts der konjunkturellen Entwicklung eine besondere Bedeutung zu. Nach wie vor fehlt den Unternehmen jedoch auf Grund offener Regulierungsvorgaben auf europäischer Ebene die erforderliche Planungssicherheit für ihre Investitionen.

Prof. Dr. Michael ten Hompel, Vorstandsvorsitzender des Informationsforum RFID: „RFID ist den Kinderschuhen entwachsen und in eine kontinuierliche Phase der Marktdurchdringung getreten. Nach unserer Marktforschung planten Ende 2008 rund 50 Prozent der RFID-Nutzer, ihre Anwendungen auszubauen, bei cirka 15 Prozent der Nicht-Nutzer ist die Umsetzung von RFID-Anwendungen in den nächsten zwei Jahren konkret vorgesehen. Gerade in den Bereichen der Prozess- und Kostenoptimierung könnte der Druck auf die Einführung durch die aktuelle konjunkturelle Situation weiter zunehmen. Auch die Reduzierung von CO2-Emissionen durch effizientere Logistikprozesse ist heute ein wichtiges Kriterium, sich für RFID zu entscheiden.“

Ten Hompel stellte heraus, dass sich die Investitionen in RFID-Anwendungen in der Praxis für die Unternehmen als wirtschaftlich sinnvoll erwiesen hätten: „Nach unserer Marktbefragung ebenso wie nach aktuellen internationalen Studien erreicht rund die Hälfte der RFID-Nutzer den Return-On-Invest bereits nach zwei Jahren.“ BITKOM-Vizepräsident Heinz Paul Bonn betonte die Bedeutung, die RFID gerade auch für kleinere und mittlere Betriebe habe: „Mittelständische Unternehmen haben heute im Wettbewerb große Chancen, wenn sie sich frühzeitig mit der neuen Technologie befassen und die Einführung von RFID ernsthaft prüfen.“ Es würden aber auch viele Unternehmen noch mit der Entscheidung warten diese Technologie einzuführen. So stünden wichtige politische Weichenstellungen noch aus. Dies gelte insbesondere für die Empfehlung zu Datenschutz und Sicherheit bei RFID, mit deren Entwurf die EU-Kommission im Jahr 2007 begonnen hat. (mje)