Beweissicherung

Razzia beim Besitzer von Wikileaks.de

Die Polizei hat eine Razzia beim Besitzer der Domain Wikileaks.de durchgeführt. Grund dafür sei die „Verbreitung pornografischer Schriften“ und Gefahr im Verzug gewesen.

Wikileaks hat sich zur Aufgabe gemacht, eine unzensierte Stelle im Internet zu schaffen, auf der versehentlich veröffentlichte oder absichtlich „geleakte“ Dokumente gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Webseite hatte unter anderem bereits eine australische Liste veröffentlicht, auf der alle Webseiten eingetragen waren, welche die australische Regierung von den ISPs gerne geblockt hätte. Eine ähnliche Diskussion ist derzeit auch in Deutschland im Gange, aktuell hat sich das Bundeskabinett auf Eckpunkte geeinigt.

Der Besitzer der Domain Wikileaks.de, T. Reppe, erhielt unerwarteten Besuch von der Polizei. Laut dem Durchsuchungsprotokoll, das hier als PDF zu sehen ist, wurde Herrn Reppe vorgeworfen, pornografische Schriften zu verbreiten. Es sei Gefahr im Verzug, weswegen die Staatsanwaltschaft Dresden die Durchsuchung angeordnet habe.

Reppe gibt an, während der Durchsuchung mehrfach nach dem Passwort für die Domain Wikileaks.de gefragt worden zu sein, außerdem sollte die Domain komplett abgeschalten werden. Beschlagnahmt wurden ein Laptop sowie eine externe Festplatte. Zusätzlich sei er nicht auf seine Rechte hingewiesen worden, auch habe er, anders als im Protokoll vermerkt, sehr wohl auf eine Zeugen bestanden. TecChannel hat die Staatsanwaltschaft Dresden zu diesem Vorgang befragt, zum Redaktionsschluss dieser Nachricht stand eine Erklärung per E-Mail aber noch aus.

Neben Wikileaks.de betreibt Reppe auch noch Morphium.info, einen Anonymisierungs- und TOR-Server. (mja)