Daten nach Nutzungsgrad ablegen

Ratgeber Storage Tiering - in Schichten zum optimalen Speicher

Vorteile von automatischem Storage Tiering

Nach Studien und Erfahrungsberichten von Anwendern lassen sich mithilfe von ATS die Kosten um 15 bis 30 Prozent senken. Dies bezieht sich auf die Aufwendungen für die Anschaffung und den Betrieb der Speichersysteme, also beispielsweise Enterprise-SSDs, SAS- und Fibre-Channel-Platten-Arrays und SATA-RAID-Konfigurationen. Weitere Einsparungen sind möglich, wenn ergänzende Techniken wie Thin Provisioning zum Einsatz kommen, also das "Überbuchen" von physikalischem Speicherplatz. Zudem reduziert ATS im Vergleich zum Hierarchical Storage Management den Verwaltungsaufwand, weil sich Prozesse automatisieren lassen. Dies schlägt sich in Kosteneinsparungen von etwa 10 bis 20 Prozent nieder.

Weitere positive Faktoren von Automated Tiered Storage sind nach Angeben der Hersteller entsprechender Systeme das geringere Risiko, dass Service Level Agreements nicht eingehalten werden, die höhere Verfügbarkeit von Daten sowie kürzere Backup- und Restore-Zeiten. Allerdings erfordert eine ATS-Konfiguration wegen der höheren Komplexität ein fundiertes Know-how bei Planung und Betrieb.

Klassifizierung von Daten ist der Schlüssel

Automated Tiered Storage funktioniert nur im Zusammenspiel mit einer effizienten Klassifizierung der Daten und Anwendungen, die auf Storage-Ressourcen zugreifen. Ein Kriterium ist, wie wichtig bestimmte Informationen für die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens sind. Nach Angaben der amerikanischen Beratungsfirma Horison Information Strategies lassen sich Daten in vier Kategorien einteilen: I/O-intensive Daten, unternehmenskritische, wichtige beziehungsweise sensible Informationen sowie Archivdaten.

Zu den I/O-intensiven Datenbeständen zählen beispielsweise Datenbanken, Komponenten von Betriebssystemen, Indizes, Verzeichnisse und Anwendungen aus dem Bereich High-Performance-Computing. Geschäftskritisch sind unter anderem Oracle- und SQL-Datenbanken, Virtual Machines, OLTP-Komponenten und bestimmte Anwendungen wie Reservierungssysteme. Beispiele für wichtige Daten sind unter anderem Webserver, Datenbanken, Cloud-Speicher sowie ERP- und CRM-Anwendungen. Auf Tier 3 sind dagegen E-Mail-, Multimedia- und Dokumentenarchive angesiedelt, Off-Site-Backups, Wikis und archivierte Log-Dateien. Ein wichtiges Auswahlkriterium bei ATS-System ist, ob sie Funktionen enthalten, die eine Klassifizierung von Daten ermöglichen, oder ob dazu eine externe Software erforderlich ist.