Ratgeber Storage

RAID in der Praxis richtig konfigurieren

Kleiner Server mit Sicherheitsanforderungen

Ein Serversystem benötigt Sicherheit. Für kleinere Systeme ist eine gespiegelte Lösung (RAID 1) am besten geeignet. Immer dann, wenn die benötigte Speichermenge durch eine einzelne Festplatte realisiert werden kann, sollte man ein RAID-1-System in Betracht ziehen.

Ein 1-Kanal-Controller stellt eine sehr kostengünstige Lösung dar, wobei die gespiegelten Festplatten an denselben SCSI-Kanal angeschlossen werden.

Spiegelsystem: Mit einem RAID 1 (Mirror) lässt sich bereits eine gewisse Datensicherheit des Storage-Systems realisieren. (Quelle: ICP)
Spiegelsystem: Mit einem RAID 1 (Mirror) lässt sich bereits eine gewisse Datensicherheit des Storage-Systems realisieren. (Quelle: ICP)

Ein 2-Kanal-Spiegel-Controller bietet noch mehr Datendurchsatz und Redundanz, da sich die gespiegelten Festplatten an unterschiedliche SCSI-Kanäle anschließen lassen. Die beiden Festplatten können dann gleichzeitig vom Controller angesprochen werden, was den Datendurchsatz erhöht.

Sollte ein kompletter SCSI-Kanal ausfallen, zum Beispiel durch Kabelprobleme, Ausfall eines Terminators, oder weil der Kanal durch ein defektes SCSI-Gerät blockiert wird, ist der andere SCSI-Kanal immer noch nutzbar und arbeitet weiter. Alle Daten sind also weiterhin verfügbar. Der große Vorteil des Hardware-Mirroring im Vergleich zu Softwarelösungen ist, dass Hardware-Mirroring jedes Byte von der ersten auf die zweite Festplatte kopiert und damit 100 Prozent Redundanz bietet.

Hardware-Mirroring unterstützt auch Hot-Spare-Festplatten (Ersatzlaufwerke, die im Falle eines Plattenausfalls benutzt werden), Hot Plug und sogar Auto-Hot-Plug, um eine ausgefallene Festplatte während des Betriebes zu tauschen, ohne das Betriebssystem herunterfahren zu müssen. Letztlich erzeugt Hardware-Mirroring auch keine zusätzliche Last auf dem System, nicht einmal dann, wenn ein Datenabgleich auf den beiden Festplatten läuft.

Doppelt hält besser: Ein RAID-1-System, aufgeteilt auf zwei Kanäle, bietet noch mehr Datensicherheit als ein Controller mit einem Kanal. (Quelle: ICP)
Doppelt hält besser: Ein RAID-1-System, aufgeteilt auf zwei Kanäle, bietet noch mehr Datensicherheit als ein Controller mit einem Kanal. (Quelle: ICP)

Die Festplatten werden üblicherweise in Wechselschubladen innerhalb des Servers eingebaut, um einen Hot Plug zu ermöglichen. Um den Tausch einer defekten Festplatte möglichst einfach zu machen, werden separate interne, aktive Terminatoren verwendet. Bandlaufwerke oder optische Laufwerke können auch an den Controller angeschlossen werden. Alternativ kann man auch einen separaten, kostengünstigen SCSI-Adapter einsetzen. Der Anschluss dieser langsameren SCSI-Geräte an einen separaten SCSI-Adapter entlastet die SCSI-Kanäle des RAID-Controllers von dem langsamen Datentransfer dieser Geräte.