Projekt erforscht Entsorgung von Elektroschrott

Die Menge an Elektro- und Elektronikschrott soll gemäß der WEEE-Richtline der Europäischen Union verringert werden. Wie sich ausgediente Elektronikprodukte recyclen lassen, soll das Projekt GeProNet der TU Braunschweig erforschen. Sie setzt dabei auf Unternehmensnetzwerke.

Aufgabe von GeProNet ist es, eine Reihe von Akteuren zu identifizieren und unter einen Hut zu bringen. Die TU Braunschweig listet hier Hersteller, Händler, Logistikdienstleister, Systembetreiber, Recyclingunternehmen und Serviceanbieter auf. „Die Projektpartner arbeiten im Rahmen von GeProNet an Lösungen für das Informations-, Netzwerk- und Prozessmanagement“, erklärt Dr. Christoph Herrmann von der TU Braunschweig. Von besonderem Interesse sei die Identifikation wieder verwendbarer Produkte und der zum Recycling notwendigen Informationstechnologien. „Die Schwierigkeit besteht darin, das Netzwerk langfristig zu planen und kurzfristig zu steuern“, so Herrmann weiter.

Im Rahmen von GeProNet werden in drei Fallstudien Netzwerke erforscht und optimiert:

1) Die Firma adp Gauselmann GmbH, Deutschlands größter Spieleautomaten-Hersteller, bildet den Mittelpunkt eines so genannten Hersteller-zentrierten Netzwerks. Der mittelständische Betrieb muss in ganz Deutschland und zukünftig auch dem europäischen Ausland seine Produkte aus dem B2B-Bereich zurücknehmen. Die Forscher der TU Braunschweig begleiten die adp Gauselmann GmbH bei der Verbesserung vorhandener Prozesse und der Nutzung hochwertiger Reyclingtechnologien.

2) Die kommunale Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung und der mittelständische IT-Systemanbieter Kosatec GmbH bauen regionale Netzwerkstrukturen auf. Gemeinsam mit dem Braunschweiger Recyclingbetrieb ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH arbeitet man daran, Rücknahme und Wiederverwendung „vor der Haustür“ umzusetzen. So sollen die Anforderungen der WEEE-Richtlinie erfüllt und gleichzeitig ein hochwertiges Recycling realisiert werden.

3) Das „Dienstleister-zentrierte“ Netzwerk wird vom Münchner Logistikunternehmen CCR Logistics Systems AG in ganz Europa koordiniert. Hier werden neue Rücknahme-Konzepte („Voucher-System“) entwickelt und bestehende Software-Insellösungen in die Prozesse integriert. Hierdurch soll zukünftig verstärkt auch ein Produktrecycling ermöglicht werden.

Die Ergebnisse von GeProNet werden vom 9. bis 11. Mai auf der Konferenz ECO-X in Wien vorgestellt. (dsc)