NVIDIA-Gewinnwarnung: "Intel und MS sind schuld"

Nun hat die PC-Krise auch Börsenliebling NVIDIA erwischt. Das Unternehmen reduzierte am Dienstag (Ortszeit) seine Umsatzerwartung: Ob im zweiten Quartal noch ein Gewinn erzielt werden kann, ist unsicher.

Bisher hatte NVIDIA mit mindestens 588 Millionen US-Dollar Umsatz gerechnet, jetzt sollen es nur noch 410 bis 430 Millionen werden. Diese Warnung ist ernst zu nehmen: Das zweite Quartal von NVIDIAs Geschäftsjahr endete offiziell am 28. Juli, die endgültigen Ergebnisse werden aber erst am 15. August vorgelegt.

In einer knappen Presseerklärung gab NVIDIA die allgemeine Schwäche des PC-Marktes als Grund an. CEO Jen-Hsun Huang wurde in einer Telefonkonferenz jedoch deutlicher. Seiner Meinung nach sind volle Chiplager der Hauptgrund für den Umsatzeinbruch. So habe Microsoft vor dem Launch der Xbox das Sicherheitskonzept der Konsole geändert. Dies habe bereits produzierte Chips überflüssig gemacht.

Zu viel versprochen hatte sich NVIDIA offenbar auch von seinen nForce-Chipsätzen. Durch Intels massive Preissenkungen hätten laut Huang viele PC-Hersteller ihre geplanten Athlon-Designs nicht auf den Markt gebracht: "Wir hatten in diesem Quartal einige große Neuvorstellungen von Athlon-PCs erwartet, die aber nicht stattgefunden haben" sagte der Firmengründer.

NVIDIA besitzt keine Lizenz für Intels Pentium-4-Bus und stellt bisher ausschließlich Chipsätze für AMD-CPUs her. Wenn Intel also den Markt durch Preissenkungen und große Stückzahlen anschiebt, kann NVIDIA davon nicht profitieren.

Daran dürfte sich auch in der näheren Zukunft nichts ändern. Und Rivale ATI wildert inzwischen auch in NVIDIAs Stammrevier. Die Kanadier wollen im September mit der Radeon 9700 erstmals die schnellste AGP-Grafikkarte der Welt ausliefern, die nicht von NVIDIA stammt. (nie)