Nur der Wandel bleibt konstant

Datenintegration: Notwendigkeit und Herausforderung

Solange es in Unternehmen einen Zentralrechner gab, an dem eine bestimmte Anzahl so genannter Dumb Terminals hing, die auf die operationale Datenbank Zugriff nahmen, stellte sich die Frage der Integration von Daten aus verschiedenen Datenbanken nicht. Ausgelegt auf eine solche homogene Umgebung sind im Prinzip bis heute ERP-Anwendungen wie SAP, J.D. Edwards oder Baan. Sie decken alle wesentlichen Geschäftsfelder mit einer Standardanwendung ab, die keinerlei weitere Hard- oder Software benötigt. Unbeschadet des Erfolges dieser Anwendungssoftware sieht die Realität in den meisten Unternehmen anders aus: Es gibt nicht nur eine Anwendung, und es existieren in der Regel die den Notwendigkeiten der Anwendungen angemessenen Plattformen. Das bedeutet aber konkret, dass unternehmenskritische Daten in verschiedenen Formaten auf verschiedenen Rechnern bereit gehalten werden.

Eine typische Konstellation ist ein Mainframe oder eine AS/400 als Host-System, dazu kommt ein Windows-NT-Server, zum Beispiel für die Anbindung der Kassenterminals im Einzelhandel und vielleicht noch ein Unix-Derivat wie Linux, etwa als dedizierter Web-Server. Auf all diesen Plattformen werden Daten in unterschiedlichen Datenbanken vorgehalten. Die von den jeweiligen Systemen benötigten Informationen sind aber in weiten Teilen deckungsgleich. So benötigt etwa der für die Steuerung der Kassenterminals zuständige NT-Server die aktuellen Preise, die auf dem Produktivrechner erfasst werden, dieser muss umgekehrt den Warenausgang rückgemeldet bekommen, damit entsprechend disponiert werden kann. Das gleiche gilt für den Web-Server: Auch hier müssen die eingehenden Informationen der Produktiv-Datenbank verfügbar gemacht werden, beziehungsweise müssen umgekehrt Änderungen etwa des Lagerbestandes aktuell an den Web-Server weitergegeben werden.

Es gibt also die Notwendigkeit, die Daten auf den unterschiedlichen Plattformen miteinander zu synchronisieren, beziehungsweise durch Integration der heterogenen Systemumgebung zu gewährleisten, dass auf jeder Plattform die jeweils benötigten Informationen als aktuelle und konsistente Datenbestände vorliegen.