Notebook ruft LAN

GSM-Betrieb in Bewegung

Ob man im Zug mit dem Notebook arbeitet oder im fahrenden Auto einen größeren Datentransfer laufen läßt, die Anbindung ans Firmennetz kann auch in Bewegung erfolgen. Technische Obergrenze im GSM-Netz für ein bewegtes Handy sind 250Škm/h, was aber kaum praktische Relevanz haben dürften. Mehr Bedeutung hat dagegen das sogenannte "Handover". Wenn sich ein GSM-Handy aus dem Sendebereich einer Basisstation entfernt, muß das aktive Gespräch an die nächste Basisstation übergeben werden. Im GSM-Netz gibt es dafür einen eigenen Kanal. Dieser trägt den Namen "Fast Associated Control Channel" (FACCH) und nimmt beim Stationswechsel einen Teil der Datenbandbreite für sich in Anspruch. Zwar bleibt die ISDN-Verbindung beim BTS-Wechsel bestehen, es sind aber deutliche Verzögerungen festzustellen. Und wer unterwegs in ein "Sendeloch" gerät, wird auch die Verbindung zum LAN verlieren.

Bei guter GSM-Netzqualität gestaltet sich der mobile LAN-Anschluß aber als äußerst zuverlässig. Und der Verbindungsaufbau erfolgt dank ISDN erstaunlich schnell. Dies ist ein wesentlicher Vorteil zur analogen Datenübertragung, die sich ebenfalls per GSM-Handy realisieren läßt. Hier dauert der Aufbau einer Verbindung zwei- bis dreimal so lange. Auch die Datenübertragung via Internet-Zugang ist für den Mobilfunkanwender derzeit keine Alternative.

Wer die Vorteile des LAN-Zugangs über Mobilfunktelefon und ISDN auch im Ausland nutzen möchte, sollte zwei Dinge beachten: Zum einen muß es im betreffenden Land einen Netzbetreiber geben, der die digitale Datenübertragung nach V.110 unterstützt (derzeit ist das beispielsweise in Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und anderen europäischen Ländern der Fall). Zum anderen muß der eigene Netzbetreiber ein sogenanntes Roaming-Abkommen mit dem ausländischen Netzbetreiber abgeschlossen haben. Denn nur dann kann man sich in das Netz des ausländischen Netzbetreibers einwählen.

Unter http://www.gsmworld.com/gsminfo/gsminfo.htm befindet sich im Internet eine aktuelle, weltweite Übersicht der Anbieter, Dienste und Roaming-Abkommen (Bild 1). Wer sichergehen will, fragt beim eigenen Netzbetreiber nach, in welchen Ländern diese digitale Datenübertragung gewährleistet werden kann.

Mit der GSM/ISDN-Verbindung und Kompression nach V.42bis besteht eine zuverlässige und praktikable Zugriffsmöglichkeit auf das LAN. Was sich der Notebook-Besitzer jedoch für die Zukunft wünschen dürfte, sind noch bessere Übertragungsraten und weniger Funklöcher in dünner besiedelten Regionen. (gob)