Netzwerk-Basiswissen, Teil 1

Bedeutung von Bandbreite und Latenz

Prinzipiell kann man sagen, je größer die Bandbreite und je kleiner die Verzögerung desto "besser" ist die Verbindung.

Allerdings hängen die konkreten Anforderungen von der jeweiligen Anwendung ab. Bei kleinen Objekten - zum Beispiel der Übermittlung eines Tastendrucks - dominiert die Verzögerungszeit. Bei einem Kanal mit 1 Mbit/s beträgt die Übertragungsverzögerung für 1 Byte

Dieser Wert ist im Vergleich zur gesamten Latenz nahezu vernachlässigbar. Bei größeren Objekten erfolgt die Übertragung in vielen kleineren Paketen. Die gesamte Übertragungsdauer - die vom Benutzer wahrgenommene Latenz - berechnet sich dann aus der Latenz eines einzelnen Pakets und der benötigten Zeit, um entsprechend viele Pakete zu übertragen. Für die Übertragung einer Videodatei mit 20 MByte berechnete man bei dem 1 Mbit/s Kanal für die reine Übertragungsverzögerung

In diesem Fall spielt die Laufzeit eines einzelnen Pakets keine Rolle. Die Übertragung lässt sich nur durch Erhöhen der Bandbreite signifikant verbessern. In Tabelle 1 sind für verschiedene Bandbreiten und RTT-Werte die resultierenden Werte der wahrgenommenen Latenz zusammen gestellt. Die Werte zeigen, dass die höhere Bandbreite erst bei größeren Datenmengen zu spürbaren Verbesserungen führt.

Latenz

Größe

1ms RTT

100ms RTT

Tabelle 1: Wahrgenommene Latenz in ms für verschiedene Verzögerungszeiten und Objektgrößen

1 Mbit/s

10 Mbit/s

1 Mbit/s

10 Mbit/s

1 Byte

1.008

1.0008

100.008

100.0008

1 kByte

9.192

1.8192

108.192

100.8192

1 MByte

8389.60

839.86

8488.61

938.86