Napster legt Streit mit Metallica und Dr.Dre bei

Napster hat sich mit der Rockband Metallica und dem Rapper Dr.Dre außergerichtlich geeinigt. Die Klagen, die die Musiker vor gut einem Jahr einreichten, hatten den Rechtsstreit um die MP3-Tauschbörse eskalieren lassen.

Mit der Einigung seien alle Klagepunkte zwischen Napster und den Bands vom Tisch. Zu finanziellen Aspekten gab es kein Statement. Die Musiker scheinen aber zufrieden zu sein. Sie erklärten sich gar bereit, ihre Musikstücke von Zeit zu Zeit über Napster anzubieten, ein vernünftiges Modell zum Schutz des Urheberrechts vorausgesetzt. Napster hat sich im Zuge der Einigung verpflichtet, alle Musikstücke der Bands zu filtern.

Howard King, Anwalt von Metallica und Dr.Dre sagte, der finanzielle Ausgleich sei für die Einigung nicht entscheidend gewesen. Es sei den Bands vielmehr darum gegangen, dass Napster sich entschuldigt. Die Verhandlungen mit Napster dauerten nach Angaben des Anwalts der Kläger bereits einen Monat an. Viel Zeit, um die passenden Worte des Bedauerns zu finden, sollte es den Bands tatsächlich nur darum gegangen sein.

Für Napster hätte das Timing für die Einigung jedenfalls schlechter nicht sein können. Einen Tag zuvor hatte eine Richterin entschieden, dass die Tauschbörse dicht bleiben muss, bis eine 100-prozentige Filterlösung gefunden sei, wir berichteten. Anwalt King sagte, "Die Ironie des Timings ist mir klar, aber der Termin für die Bekanntgabe der Einigung sei vor zwei Wochen so festgelegt worden." Von der Einigung unberührt sind die Klagen des US-Plattenverbands RIAA. RIAA-Präsidentin Hilary Rosen bezeichnete das Urteil der Richterin als "unausweichlich". Es sei ein klares Signal an alle Copyright-Sünder, "dass illegale Aktivitäten hinter dem Schutzschild von innovativer Technologie nicht hingenommen werden". Von den einzelnen RIAA-Mitgliedern werden nach eigenen Angaben 90 Prozent aller in den USA erhältlichen Musikstücke vertrieben.

Im Report Metallica gegen Napster lesen Sie mehr zu den Hintergründen des Rechtsstreits. Informationen zur bei Napster verwendeten P2P-Technik finden Sie hier. (uba)