Für Drittel des globalen Spams verantwortlich

Mutmaßlicher Botnet-Betreiber streitet Spam-Vorwürfe ab

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Russe Oleg Nikolaenko soll in der Vergangenheit ein globales Spamming-Netzwerk aus mehr als 500.000 Virus-infizierten Rechnern betrieben haben und muss sich dafür nun vor einem US-amerikanischen Gericht in Wisconsin verantworten.

Nikolaenko hätte zu gewissen Zeiten ein Drittel der weltweit verschickten Spam-Mails verursacht, so die Ankläger. Der Russe bekannte sich nicht schuldig, muss aber vorerst wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft bleiben, berichtet die BBC.

"Er ist ein russischer Staatsbürger und die Regierung glaubt, dass er, würden wir ihn freilassen, nach Russland zurückkehren könnte und die Regierung könnte ihn dann nicht mehr belangen", so die Begründung der Staatsanwältin Erica O'Neil. Einstweilen wird versucht, Nikolaenko mit dem illegalen Netzwerk in Verbindung zu bringen: Er soll ein sogenanntes Botnet betrieben und dafür fremde Computer mit Viren infiziert und missbraucht haben, um Milliarden von E-Mails zu verschicken.

Tatsächlich sollen diese Computer bis zu zehn Milliarden E-Mails pro Tag verschickt haben, so die Anklage. Zu solchen starken Zeiten sei Nikolaenkos Netzwerk sogar weltweit für jedes dritte Spam-Mail verantwortlich gewesen, so die Schätzungen von Experten. Konkret wird Nikolaenko nun wegen des Verstoßes gegen ein sieben Jahre altes Anti-Spam-Gesetz angeklagt, das Falschinformation in kommerziellen Mails bei mindestens 2.500 verschickten Mails pro Tag verbietet. (pte/hal)