Musikindustrie sammelt Gebühren für MP3-Files

Der US-Plattenverband RIAA hat eine neue Initiative namens SoundExchange gestartet, um für über das Internet gestreamte Musiktitel Gebühren abzuschöpfen. Die Organisation sammelt und verteilt Geld von kommerziellen Internet-Musikdiensten und Websites wie Yahoo, die urheberrechtlich geschützte Musik über das Internet anbieten.

Zu SoundExchange gehören rund 2100 Plattenlabels und 270 Musikfirmen, darunter die Big-Five BMG Entertainment, EMI, Sony Music, Warner Music und Universal Music. Der neue Dienst sammelt aber keine Gebühren von kostenlosen MP3-Tauschbörsen wie Napster.

Wie berichtet, läuft in den USA eine Klage der RIAA (Recording Industry Association of America) gegen Napster wegen Verletzung von Urheberrechten. Mit Hilfe der Software des amerikanischen Startup tauschen gegenwärtig weltweit 37 Millionen registrierte Nutzer Musiktitel kostenlos untereinander aus. Künstler, Autoren und Plattenlabels warten damit vergeblich auf ihre Tantiemen.

Einem Sprecher von SoundExchange zufolge sollen die Musikfirmen 50 Prozent der gesammelten Gebühren erhalten, die Musiker 45 Prozent und Künstler wie Hintergrundsänger sollen 5 Prozent der Summe als Tantiemen bekommen. Der Sprecher erwartet für das erste Jahr Einnahmen in Höhe von etwa 10 Millionen US-Dollar - Tendenz steigend.

Die Musikindustrie beruft sich dabei auf den Digital Performance Rights Act von 1995 sowie den Digital Millennium Copyright Act. Beide Gesetze ermächtigen die Plattenlabels, Gebühren für über das Internet oder über Radiofrequenzen abgespielte, urheberrechtlich geschützte Songs zu erheben.

Hintergrundinformationen finden Sie im Report Copyright und Internet: Sounddateien und im Artikel Metallica gegen Napster. (jma)