Android, iOS, BlackBerry, Windows Phone
Mobile Plattformen im Security-Check
Jailbreaking
Ein weiteres Problem bei iOS- und Android-Hardware ist das sogenannte Jailbreaking (iOS) respektive Rooting (Android). Hierbei schalten Anwender die Schutzmechanismen der Geräte teilweise ab, um einen Zugang mit administrativen Rechten zum Betriebssystem zu bekommen. Typischerweise wird dabei ein SSH-Server installiert, über den sich der Anwender mit einem Terminalprogramm als Benutzer "root" anmelden kann und dann über alle Rechte auf dem System verfügt.
Auf einem gejailbreakten oder gerooteten System kann der Benutzer tief in das System hineinsehen, Systemdateien ändern und beliebige Software installieren. Der Code-Signing-Mechanismus, der auf Apple-Geräten die Installation von Nicht-Apple-Software verhindert, wird abgeschaltet, was auch bösartigen Malware-Programmen die Türen öffnet.
Die Motivation für einen Jailbreak oder ein Rooting können vielfältig sein. Manchen Anwendern geht es nur darum, die volle Kontrolle über ihr Gerät zu bekommen und deren interne Details sehen und vielleicht verstehen zu können. Andere wollen sich nicht vom Hersteller vorschreiben lassen, welche Apps installiert werden dürfen und welche nicht. Früher war ein Jailbreak teilweise notwendige Voraussetzung, um den so genannten "Net-Lock" abzuschalten, die Bindung des Geräts an einen bestimmten Mobilfunkprovider.
In jedem Fall schaltet ein Jailbreak bei iOS-Geräten ebenso wie das Rooting unter Android wichtige Sicherheitsfunktionen ab und macht die Geräte angreifbarer. Apps sind nicht mehr an die Grenzen einer Sandbox gebunden, sondern können selbst mit administrativen Rechten ablaufen. So entstehen Bedrohungen, bei denen eine Malware auf einem gejailbreakten iPhone oder iPad - und bei iOS ist Malware ohnehin nur auf gejailbreakten Systemen naheliegend - andere Apps und deren Daten angreifen kann.