Isolationshaft für Computer

Microsoft verlangt Quarantäne für verseuchte PC

Verseuchte PC seien wie Leute mit Schweinegrippe, sie gefährden die Gesundheit anderer und müssten daher isoliert werden. Dies fordert Scott Charney, bei Microsoft fürs Trustworthy Computing zuständig, während seiner Keynote auf der RSALexikon-Sicherheitskonferenz in San Francisco.

Aktiv werden müssten dabei die Internet-Provider, meint er. Ob es rechtens sein kann, den PC-Benützer, der für seinen Zugang gutes Geld zahlt, einfach so vom Internet abzukoppeln, fragt sich Charney nicht. Auch nicht, ob es datenschutzrechtlich nicht heikel ist, den PC von Endanwendern ungefragt nach bekannter Malware abzusuchen. Schließlich kann niemand wirklich ausschließen, dass die Provider bei dieser Gelegenheit nicht noch nach ganz anderen Informationen suchen.

Abgesehen von diesen Bedenken, dürften die knappen Budgets der Internet-Provider dafür sorgen, dass sie wohl kaum die Kosten solcher Säuberungsaktionen tragen könnten, meint Danny McPherson, Chefanalyst bei Arbor Networks. „Heute gibt es für sie überhaupt keinen Anreiz dafür“, gibt er zu bedenken.

Doch auch für die Geldsorgen der Provider hat Charney eine Lösung parat und plädiert für eine allgemeine Internet-Steuer. „Die öffentliche Sicherheit ist hier in Gefahr, also muss die Öffentlichkeit auch dafür aufkommen“, fordert der Redmonder. (Computerworld.ch/hal)