Microsoft stänkert gegen Mac OS X 10.4

Microsoft unter Druck

Dass die Entwicklermannschaft bei Microsoft also unter einigem Druck steht, ist durchaus nachvollziehbar. Dass Jim Allchin in einem Interview mit der US-amerikanischen Newsweek jedoch gereizt erklärte, eine Reihe der neuen Tiger-Funktionen wie beispielsweise Dashboard seien von Apple geklaut, führte zu einiger Irritation und zu einer Retourkutsche von Steve Jobs.

Er halte die Anschuldigung für "lächerlich", konterte der Apple-Chef. Immerhin habe Apple Tiger seit 18 Monaten gezeigt und daher genug Zeit für eigene Ideen gehabt – die übrigens auch bestens durch entsprechende Patente abgesichert seien, wie Jobs kämpferisch nachlegte. "Wir haben Microsoft schon seit langem auf den Fersen", fuhr er wörtlich fort, "vielleicht hatten wir zeitweise einen Innovationsstau, aber jetzt kopieren sie Mac OS X genauso, wie sie früher den Mac kopiert haben."

Ähnlich äußerte sich Michael Gartenberg von der US-Firma Jupiter Research: Tiger mache Bill Gates ganz schön Feuer unter dem Hintern. Gates hat mit einer Keynote die in Seattle stattfindende Microsoft-Entwicklerkonferenz eröffnet und dabei die neuen Features von Longhorn vorgestellt. "Longhorn hat Interessantes zu bieten", so der Marktforscher, "die Herausforderung an Microsoft ist es jetzt jedoch, den Markt für eine Sache zu begeistern, die noch in weiter Ferne liegt." Microsoft müsse zeigen, dass es innovativer als Apple sei, ohne jedoch ein entsprechendes Produkt vorliegen zu haben.

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