Microsoft-Prozess: Einigung nur Gerücht

Gerüchte, nach denen im Kartellprozess gegen Microsoft eine Einigung in Sicht sei, haben den Kurs der Microsoft-Aktie in die Höhe schnellen lassen. Die Spekulationen entbehren aber noch jeder Grundlage.

Rund um das Kartellverfahren gegen Microsoft kursieren Gerüchte, nach denen das Unternehmen sich mit dem US-Justizministerium (DOJ) geeinigt haben soll. Dies meldet die Zeitschrift PC Welt. Obwohl DOJ-Sprecherin Gina Talamona diese Spekulationen als "völlig unbegründet" bezeichnete, kletterte der Kurs der Microsoft-Aktie am Dienstag in den USA um 2,06 Dollar auf 98,69 Dollar, was einen neuen Höchststand seit August bedeutet.

Bei Microsoft will man sich zu den Gerüchten nicht äußern. Auch zu dem Kursanstieg war weder von der Pressestelle, noch von den Anwälten des Softwareherstellers eine Stellungnahme zu bekommen. Vertreter beider Parteien in dem Prozess trafen sich am Montag in Chicago zum dritten Mal seit der Verkündung der "findings of facts" durch Richter Thomas Penfield Jackson am 5. November. Letzte Woche hatten die Kläger - das Justizministerium und 19 US-Bundesstaaten - ihre daraufhin erstellten Schlussfolgerungen abgegeben. Sie sollen einen beträchtlichen Einfluss auf Jacksons Urteil haben. Am 17. Januar soll nun Microsoft seine Schlussfolgerungen aus Jacksons Feststellungen vorlegen. Die Interpretation des DOJ ist für den 24. Januar angesetzt, und am 31. gebührt Microsoft das letzte Wort. Das Urteil schließlich wird im März erwartet. (sp/nie)