Media Center - Windows im Wohnzimmer

Zögerliche Hersteller

Die wenig euphorischen Prognosen sind wohl der Hauptgrund für andere Hardware-Hersteller abzuwarten, wie der deutsche Markt reagiert. Selbst ein Hersteller wie HP, der in den USA drei verschiedene Media-Center-PC-Modelle anbietet, zögert hier massiv vorzupreschen.

Andere, wie Acer oder Benq beispielsweise, haben ihre Produktionsstätten in Asien nach eigenen Angaben bereits umgestellt, so dass sie weltweit verschiedene, wohnzimmer-adäquate Formfaktoren bieten könnten. Im Falle von Acer etwa mit einem Modell, dass einem Videorekorder ähnelt. Näher betrachtet bezieht sich jedoch die Ankündigung "weltweit" auf alle Länder mit Ausnahme von Deutschland, denn auch Acer und Benq halten sich hier zu Lande noch bedeckt.

Vobis wird Anfang Dezember mit einem eigenen Media-Center-Modell auf den Markt kommen. Bis dahin wollen die Aachener nach Aussage von Jürgen Rakow, Vorstandsvorsitzender, beobachten, wie der Markt reagiert, damit man das Angebot nicht nur in der Ausstattung, sondern vor allem preislich richtig positionieren kann.

Und damit dürfte Rakow den Hemmschuh für einen Markteintritt benannt haben. Deutsche Verbraucher sind dafür bekannt, möglichst neueste Technologie zum möglichst kleinsten Preis zu verlangen. Nur der optimale Preispunkt verhindert, dass die Geräte wie Blei in den Regalen liegen bleiben. Und bei den Features der Media Center Edition ist es schwer, diesen Preispunkt zu finden.

So muss ein Home-Entertainment-PC über ausreichend Festplattenkapazität, großen Arbeitsspeicher, beste Sound-Qualität, schnelle Internet-Verbindung, DVD-ROM - besser noch DVD-Brenner - und Anschlussmöglichkeiten für potenzielle Peripheriegeräte verfügen. Das kann ebenso teuer werden wie der Kampf gegen Geräuschbelästigung etwa durch neueste CPU-Technologie, leise Kühlung oder Lärm dämmende Gehäuse. Der möglichst attraktive und kleine Formfaktor tut ein Übriges zu den Produktionskosten.