McKinley oder McMonster?

Fazit

Intel verspricht mit dem McKinley bei einem GHz eine gegenüber Itanium mit 800 MHz verdoppelte Performance für 64-Bit-Code. Mehr Bandbreite, verringerte Latenzen und verlagerte Parallelität sind die Schlüssel dazu. Die Steigerung erscheint durchaus realistisch. Schon seit einem Jahr stehen erste Muster bei den Entwicklern, und Mitte 2002 soll ausgeliefert werden.

Ob sich McKinley-Systeme aber für die Server-Hersteller und deren Kunden auch rechnen werden, muss sich erst noch zeigen. Für Intel selbst wird die Aufzucht des "McMonster" aber in jedem Fall ein teures Vergnügen. Laut einer Meldung der "Computerwoche" glaubt Kevin Krewell vom Microprocessor Report, dass der 465 Quadratmillimeter große Chip allein in der Herstellung 300 Dollar kostet. Ein Pentium 4 sei schon für 50 Dollar zu fertigen, meint Krewell.

Von Intel war wenig später zu hören, derzeit sei das Die durch Optimierungen des Layouts immerhin noch auf 421 Quadratmillimeter verkleinert worden - dennoch bleibt McKinley damit ein riesiger Chip.

Dass Intel die hohen Kosten dafür in Kauf nimmt, liegt nicht zuletzt an AMD. Deren für Herbst erwarteter 64-Bitter Clawhammer arbeitet zwar mit einer gänzlich anderen Architektur, ist aber mit 104 Quadratmillimetern vergleichsweise winzig ausgefallen - und damit viel billiger herzustellen.

Wenn Intel aber seine IA-64 als Standard etablieren will, muss das mit McKinley unbedingt gelingen - Geld spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Das gescheiterte Projekt "Rambus als Universal-Speicher" hat gezeigt, dass auch Intel nicht mehr über die Marktmacht verfügt, jede Technologie durchzudrücken. (nie)