Frauen in der IT

Macht macht Frauen Spaß

Macht macht Spaß

"Macht macht Spaß", meint Annette Suckert. "Jedes Spiel hat Regeln. Manchmal lasse ich mich darauf ein, doch mir ist es wichtig, immer fair zu bleiben", ergänzt die IT-Chefin von Badenova. Auch Anke Sax von der Commerzbank lernte die Spielregeln über die Jahre: "Sitzungen folgen bestimmten Regeln. Ich habe mir aufgeschrieben, wer sich wie verhält und es mit einem Coach besprochen. Auf diese Weise habe ich viel gelernt." Stefanie Kemp erlebte in ihrer über 25-jährigen Karriere in der IT-Branche auch so manche Machtspiele. "Mit zunehmender Erfahrung entwickelt jeder seine eigene Strategie. Für mich ist es wichtig, in meiner Sprache klar zu sein und das auch von anderen einzufordern."

Kind oder Karriere?

Es gibt sie, die erfolgreichen Frauen, die scheinbar mühelos Karriere und Familie unter einen Hut bekommen. Doch sie sind noch eine Minderheit. "Solchen Frauen gilt meine komplette und uneingeschränkte Bewunderung", schwärmt RWE-Managerin Kemp. Sie dachte intensiv darüber nach, eine Familie zu gründen. "Ich habe mich bewusst dagegen entschieden." Auch Annette Suckert und ihr Ehemann verzichteten auf Kinder: "Ich kann meinen Job gut mit meiner Partnerschaft vereinbaren, doch mit einer Familie wäre es sicher schwierig."

Stefanie Kemp, RWE: "Ich wollte immer authentisch bleiben."
Stefanie Kemp, RWE: "Ich wollte immer authentisch bleiben."
Foto: RWE

Eigentlich hatte Mona Steffens-Wernicke nach der Geburt ihres zweiten Kind eine Auszeit eingeplant. Doch ausgerechnet in dieser Zeit schrieb ihr Arbeitgeber eine reizvolle Aufgabe aus. "Ich habe kurz nach meiner Schwangerschaft meine erste Führungsaufgabe übernommen", erinnert sie sich. "Nach zwölf Wochen Mutterschutz kam ich in Teilzeit zurück und nach einem dreiviertel Jahr arbeitete ich wieder Vollzeit", berichtet die zweifache Mutter. "Anfangs habe ich mein Kind auch in Besprechungen mitgenommen, die Kollegen hatten Verständnis dafür."

Anke Sax versucht Mitarbeiterinnen mit Kindern zu fördern, auch wenn sie sich nach der Geburt eine Auszeit nehmen möchten. "Eine Führungskraft teilte mir zerknirscht mit, dass sie schwanger sei und fürchtete um ihre Karriere. Wir haben eine Vertretung für sie gefunden, und nach einem Jahr kam sie zurück." Sax hofft, dass auch mehr Männer talentierten Frauen flexible Arbeitszeiten anbieten, wenn sie sich für Kinder und Karriere entscheiden möchten: "Wir müssen Männern Mut machen." (hk)