Infrastruktur richtig planen
Lizenzmanagement hilft Kosten sparen
Der Zoo der Lizenzmodelle
Experten sprechen oft von einem regelrechten "Zoo der Lizenzmodelle". Dieser besteht aus verschiedenen Lizenzarten (Einzel- oder Mehrplatz), Lizenzklassen (Voll, Upgrade, Update, Add-on, CAL - Client Access License), Lizenztypen (Gerät, CPU, Core, VM) sowie Lizenzmetriken, -bindungen und -verboten. Mit den neuen Grid- und Cloud-Computing-Modellen sind inzwischen noch weitere Varianten hinzugekommen. Insbesondere die Lizenzmetriken werden ständig erweitert, denn sie bestimmen die Art und Weise, wie Lizenzierungen berechnet werden. Einfache Metriken, wie beispielsweise die Nutzung pro Gerät oder User, werden zunehmend durch komplexere Bemessungsgrundlagen wie volumenbasierte Nutzung oder Anzahl der Floating Licenses und Processor Value Units (PVU) abgelöst oder sogar in Kombination angewendet.
Die Tatsache, dass die "License Guides" von Anbieten wie Microsoft und SAP immer dicker werden, illustriert deutlich, dass die Lizenzmodelle stetig umfangreicher und komplexer werden. Die neuen Abrechnungsmodi im Bereich Cloud Computing machen das Lizenzmanagement keinesfalls leichter. Die Kostenmodelle scheinen nur auf den ersten Blick simpel, da pro Prozessor und Stunde oder pro User und Monat abgerechnet werden kann. Eine Gegenüberstellung verschiedener Lizenzmodelle verdeutlicht jedoch, dass die damit verbundenen notwendigen Kostenrechnungen und Grenzkostenüberlegungen keineswegs einfach sind.
Anforderung |
ITIL |
CobiT |
CMMI-ACQ |
SAM |
Vermeidung von Unterlizenzierung und Kostenreduktion |
- |
OK |
- |
OK |
Eigenständige Einführung |
NO |
- |
- |
OK |
Bildung eines Kompetenzteams |
NO |
NO |
NO |
NO |
Standardisierter Beschaffungsprozess |
OK |
OK |
OK |
OK |
Akzeptanz beim Personal maximieren |
NO |
NO |
NO |
NO |
Regelmäßiges Lizenz-Controlling |
NO |
OK |
OK |
- |
Produktspezifische Verantwortlichkeiten |
- |
OK |
- |
OK |
Unterstützung durch Werkzeuge |
OK |
OK |
NO |
OK |
OK: Gut unterstützt
NO: Nicht unterstützt
- : teilweise unterstützt
Quelle: J. Becker et al.: Unterstützung des Softwarelizenzmanagements durch IT-Frameworks (veröffentlicht in M. Schumann et al.: Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2010, Göttingen)
Softwarelizenzen systematisch bewirtschaften
Softwarelizenzen sind ein maßgeblicher Kostenfaktor innerhalb von IT-Budgets, deren systematische Bewirtschaftung für IT-Abteilungen immer stärker in den Fokus rückt. Der Schlüssel für eine solche systematische Bewirtschaftung ist ein Software Asset Management (SAM) in Kombination mit einem klar definierten Einkaufsvorgehen und einer regelmäßigen Kostenkontrolle. Grundlage dafür bildet eine IT-Strategie, die Business-Anforderungen nicht nur für die nächsten zwölf Monate abbildet, sondern einen methodischen und organisatorischen Rahmen bietet, um kontinuierlich Vendor- und Plattform-Strategien sowie entsprechende Policies durchzusetzen. Nur so lässt sich vermeiden, dass durch eine dezentrale oder unkoordinierte Beschaffung von Software verdeckte Kosten und Risiken entstehen.