Linux: ext3 und reiserfs im Detail

Administration des Dateisystems

In der Vergangenheit wurden ext2-Dateisysteme beim Rechnerstart regelmäßig auf Fehler überprüft, und zwar nach einer bestimmten Anzahl von mount-Vorgängen oder nach einer gewissen Zeit, je nachdem, welches Kriterium vorher erfüllt war.

Bei ext3-Dateisystemen ist eine regelmäßige Überprüfung nicht mehr so wichtig, weswegen die maximale mount-Anzahl und das Zeitintervall bei vielen Distributionen großzügig eingestellt oder ganz auf 0 gesetzt wird (keine Überprüfung). Zudem konfigurieren die meisten Distributionen fstab so, dass - wenn überhaupt - nur die Systempartition überprüft wird. (Das bestimmt die sechste Spalte in fstab; siehe dazu unseren Beitrag über mount und fstab)

Trotz der Journaling-Funktionen ist eine Überprüfung des Dateisystems hin und wieder sehr zu empfehlen (mindestens ein bis zwei Mal pro Jahr). Zum einen werden so eventuelle Hardware-Fehler der Festplatte erkannt; zum anderen kann es sein, dass der Dateisystemtreiber noch unerkannte Fehler enthält. Je früher daraus resultierende Fehler korrigiert werden, desto kleiner ist der potenzielle Schaden.

Eine manuelle Überprüfung können Sie einfach mit dem Kommando e2fsck durchführen. Die betreffende Partition darf während der Kontrolle allerdings nicht gerade verwendet werden, Sie müssen gegebenenfalls vorher umount ausführen.

root# e2fsck -f /dev/hda13
e2fsck 1.34 (25-Jul-2003)
Pass 1: Checking inodes, blocks, and sizes
Pass 2: Checking directory structure
Pass 3: Checking directory connectivity
Pass 4: Checking reference counts
Pass 5: Checking group summary information
(/dev/hda13): 152190/640000 files (1.0%
non-contiguous),
722668/1279167 blocks

Die Systempartition können Sie im laufenden Betrieb allerdings nicht überprüfen, weil Sie das Dateisystem nicht mit umount abmelden können. Stattdessen führen Sie einfach das Kommando touch /forcefsck aus und starten den Rechner neu. Diese Datei wird auch erzeugt, wenn Sie shutdown mit der zusätzlichen Option -F ausführen.

Wenn die Datei /forcefsck existiert, wird bei fast allen Distributionen beim nächsten Start automatisch eine Überprüfung des Dateisystems durchgeführt. Sollte das nicht funktionieren, fahren Sie den Rechner mit einem Rescue-System oder mit einer Live-CD (Knoppix) hoch und führen e2fsck von dort aus.