LAN übers WAN

Zusätzliche Sicherheitsfeatures eingebaut

Der Carrier bietet als zusätzliche Dienstleistung ein Line-Management an. Darunter fällt der Verbindungsabbau, wenn kein Verkehr in der Leitung herrscht (Short-hold-Mode). Nachdem diese Funktion bisher aber nur zwischen Routern mit der gleichen Gegenstelle arbeitet, warten die Hersteller auf die Verabschiedung des Standards durch die IETF (Internet Engineering Task Force) am Anfang Dezember. Danach sollte dieses Merkmal im Punkt-zu-Punkt-Protokoll (PPP) verankert sein. In diesem Zusammenhang erfährt die CAPI 2.0 eine internationale Aufwertung, da sich im Rahmen des "Multimedia Services Affiliate Forum" http://www.msaf.org/ mehrere Carrier unter einem gemeinsamen Dach zusammengefunden haben und ihre Dienstleistungen möglichst standardisiert anbieten wollen.

Auf der Seite des Netzwerkmanagements schwebt der Telekom ein dreistufiger Einsatz vor: Über die Netzwerkmanagementsoftware "Managewise" sollen die verschiedenen Geräte zuerst einer Inventarisierung unterworfen werden. Später folgt dann die Softwareverteilung und schließlich auch die komplette Fernsteuerung der angeschlossenen Geräte. Zu diesem späten Zeitpunkt sollen auch andere Netzwerkmanagementsysteme angesprochen werden. Der Remote Access findet über Modem, GSM oder ISDN statt, während für die LAN-Kopplung ISDN, Frame-Relay-Verbindungen oder auch Standleitungen genutzt werden. Die maximale Bandbreite beträgt 34 MBit/s.

Ein weiteres Angebot richtet sich an die Nutzer von EMail. Die Telekom betreibt intern ein Gateway, das den Verzeichnisabgleich zwischen den verschiedenen EMail-Welten MHS, X.400, Lotus Notes oder SMTP übernimmt. Diese Leistung steht im Rahmen des Intralink auch den Kunden zur Verfügung. Die Notwendigkeit eines Backups wird durch die Verwendung von 180er Nummern etwas entschärft. Bei Ausfall eines Pop routet das Intelligente Netz (IN) der Telekom die Anfrage weiter. Trotzdem kann bei zeitkritischen Einsätzen ein Backup über eine ISDN-Wählleitung vorgesehen werden, falls der Router diese Option anbietet.

Die Telekom arbeitet zuerst auf Projektbasis: Die monatlichen Gebühren für den Remote Access liegen im Bereich gehobener Online-Dienste. Die Abrechnung erfolgt nach KByte für Frame-Relay und nach Einheiten im ISDN. Das Vermarktungskonzept lehnt sich an das erfolgreiche Vorbild der ISDN-Förderung an. Dort wurden autorisierte Partner gesucht, die, über ein Prämienmodell finanziert, bei der Vermarktung halfen.

Doch der Noch-Monopolist denkt weiter: Neben dem weiteren Dienst "Intrateam", der Workgroup-Funktionen enthält, bietet die Telekom ab Anfang 1997 "Intraweb" an, in dem Intranet-Dienste enthalten sind. Darüber hinaus bleibt die Dienstleistung nicht bei der Lieferung des bloßen Drahts stehen. Vielmehr engagiert sich der Riese in Zukunft als Systemhaus, das Hardware und Software aussucht, integriert und betreibt.