Kostengünstige Konzepte zur Datensicherung

Vorteile eines Disc-to-Disc-Backups

Die Berechtigung von D2D-Konzepten ergibt sich aus einem Blick auf den Backup-Alltag: Herkömmliche Sicherungskonzepte weisen alle Vorgänge (Backup, Restore, Archivierung) einer einzigen Komponente zu, in der Regel dem Tape-Drive oder der Bandbibliothek. Das Backup einer 750 GByte großen Datenbank dauert auf diese Weise bei einer durchschnittlichen Transferrate von 15 MByte/s über zwölf Stunden. Pro Arbeitstag ist also nur eine Backup-Session möglich. Steht ein Restore an, werden ebenfalls über zwölf Stunden benötigt. "Es entsteht im ungünstigsten Fall ein "Risikofenster" von 24 Stunden, bis das nächste Backup durchgeführt werden kann", erklärt Berlo. "Auch wenn es ein paar Stunden weniger sind, können die wenigsten Unternehmen ihre ständig steigenden Datenmengen diesen Bedingungen heute noch aussetzen."

D2D-Backup setzt bei der Trennung von Produktivdaten und Sicherungsapplikationen gegenüber dem Archivierungssystem an. Das Speicherziel ist zunächst nicht das Bandlaufwerk, sondern ein Disc Array, das alle Vorteile von Festplatten-Clustern bietet: RAID-Funktionalität, Highspeed-Datentransfer im FC/IP-SAN, Random Access. Gesichert wird gewöhnlich über Journal Replication (Point-in-Time-Backup) oder Snapshot Replication, also kontinuierlich oder zu bestimmbaren Zeitpunkten. Damit lässt sich das genannte Risikofenster weit gehend schließen. Im Restore-Fall der 750 GByte großen Datenbank ließe sich ein aktuelles LUN Snapshot-basiert auf einen früheren Zustand in rund 20 Minuten zurückfahren (bei angenommenen zehn Prozent Änderung und einer I/O-Rate von 60 MByte/s).

Für den Transfer der zwischengespeicherten Daten zum Bandmedium (Disc-to-Disc-to-Tape, D2D2T) übernehmen die Disc Arrays Cache-Funktion. "Über Fibre Channel oder iSCSI lässt sich das Caching sehr schnell durchführen", konstatiert FalconStor-Manager Berlo. "Die Daten werden dann zu einem späteren Zeitpunkt auf die Tape-Library überspielt." Die Prozesse benötigen jedoch einige Administratoreingriffe. Individuelle Backup-Server müssen für die D2D-Funktionalität konfiguriert, iSCSI/Fibre-Channel-Storage für das Caching der Backup-Daten zugewiesen werden. Unterstützung liefern entsprechende Tools, die den Backup-Servern Plattenkapazitäten "On-Demand" zuweisen. Als Faustregel gilt hier, dass der benötigte Pufferspeicherplatz das eineinhalbfache (Snapshot Replication) beziehungsweise dreifache (Journal Replication) des Online-Disc-Speichers benötigt.