Klein, universell und billig

Windows-Terminals

Einen Netzwerk-Computer speziell für Windows-Anwendungen stellte die Esesix GmbH auf der diesjährigen CeBIT vor. Deren Windows-Terminal "NTnet" ist über ein LAN oder eine Wählverbindung mit einem Windows-NT-Server verbunden. Auf dem Server läuft die Software "Winframe" von Citrix. Statt lokal Programme auszuführen, zeigt Ntnet nur die Bildschirminhalte an. Winframe macht den NT-Rechner Multiuser-fähig. Die gesamte Programmausführung obliegt bei diesem Konzept dem Server. Der Administrationsaufwand für das Windows-Terminal ist sehr gering: Lediglich eine IP-Adresse muß der Administrator vergeben. Alle anderen Konfigurationen sind am NT-Rechner durchzuführen. Dieses System eignet sich in erster Linie für kaufmännische Anwendungen oder Office-Applikationen; problematisch wird es dagegen, wenn der Benutzer mit hochauflösenden Grafiken und CAD-Applikationen arbeiten möchte: hierzu ist das von Citrix entwickelte Display-Protokoll "ICA 3.0" nicht geeignet. Dieses Protokoll setzt auf Netzwerkprotokollen (IPX, TCP/IP oder Netbeui). Ein Vorteil ist jedoch, daß wenig Netzwerkbandbreite zum Betrieb der Terminals notwendig ist: Vom Terminal zum Server werden nur Tastatur- und Mausdaten übertragen, in umgekehrter Richtung transportiert das ICA nur Display-Daten, falls sich der Bildschirminhalt ändert.

"Winterm 4300" von Wyse basiert auf dem Java Operating System von Javasoft und ist mit einem Browser und einer Java Virtual Machine ausgestattet. Auf diesem Gerät laufen sowohl Java- als auch Windows-Anwendungen. Letzteres ist möglich, da der ICA-3-Client von Citrix integriert wurde. Ähnlich wie NT-net verarbeitet Winterm damit Windows-Anwendungen, die auf einem mit Winframe ausgestatteten NT-Server installiert sind. Ferner wurde ein EMail-Client für SMTP integriert. Ab Mitte 1997 kann Winterm auch X-Anwendungen verarbeiten.

Die Network-Computer "Explora" und "HMX" von NCD verwenden die hauseigene Software "NCDware" und haben damit Zugriff auf Java- und X-Anwendungen. Terminalemulationen für Mainframes und VMS-Systeme sind ebenfalls vorhanden. NCD entwickelte mit "Wincenter" eine Software, die NT-Server Multiuser-fähig macht, und steht damit in Konkurrenz zu Winframe von Citrix.

Immer mehr Anbieter springen auf den NC-Zug auf. Der Solutions-Distributor Lüders, Weinbrenner & Partner (LWP) mit Sitz in Ettlingen nahm die CeBIT zum Anlaß, um die Network Computing Alliance (NCA) bekanntzugeben. Zu dieser Initiative gehören des weiteren die ITK Telekommunikation (Internet-Zugang), Sequent (Multiprozessorserver), Wyse (Thin Clients), Security Dynamics (Sicherheit), Wall Data und Great Plains Software (Host-Access- und Anwendungssoftware). Technische Basis von NCA ist wiederum Winframe von Citrix, das als Plattform für die unternehmensweite Verteilung von Windows-Client/Server-Anwendungen genutzt wird.