KirchPayTV: Insolvenz - Premiere sendet weiter

Wie erwartet hat KirchPayTV beim Amtsgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Gleiches gilt für die Töchter PayTV Rechtehandels GmbH & Co. KG, Premiere Beteiligungs GmbH und BetaDigital Gesellschaft für digitale Fernsehdienste mbH.

Auch die Hamburger Kirch Marketing Services werde noch heute beim dortigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag stellen, teilte das Unternehmen mit. Die Insolvenz der Gesellschaften sei teils durch bloße Zahlungsunfähigkeit, bei einigen Firmen auch durch Überschuldung begründet, berichtet die Computerwoche.

Der von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG betriebene Bezahlsender Premiere sei von diesen Verfahren nicht unmittelbar betroffen, heißt es weiter. Geschäftsführer Georg Kofler erklärte: "Der Sendebetrieb von Premiere ist nicht gefährdet. Die Abonnenten werden für ihr Geld weiterhin die volle Programmleistung erhalten." Dies gelte sowohl für den Boxkampf Tyson-Lewis am 8. Juni und die Komplettübertragung der Fußball-WM auf bis zu fünf Kanälen.

Kofler bezeichnete die Insolvenz als einzige Chance für die Gesundung von Premiere. Das Unternehmen habe vor dem Hintergrund "gewaltiger Altlasten und höchst komplizierter gesellschaftsrechtlicher Verflechtungen und Verpflichtungen" bislang keine Investoren gewinnen können. Um dies zu ändern, müssten die Kosten an die heutigen Marktrealitäten angepasst und Premiere von den Belastungen der Vergangenheit befreit werden.

Nun soll es unter anderem Verhandlungen mit allen Geschäftspartnern geben. "Premiere hat in der Vergangenheit Preise bezahlt, die in keinem vernünftigen Verhältnis zu den erzielbaren Umsätzen standen", gestand Kofler. Er will erklärtermaßen die jährlichen Kosten um mehr als 500 Millionen Euro senken. Bereits Anfang Juni will man konkrete Ergebnisse vorweisen und dann potenziellen Investoren einen Geschäftsplan präsentieren, der eine neue Finanzierungsbasis ermögliche. (Computerwoche/uba)