JPEG 2000: Das neue Format für Bilder

Farbräume und inkrementeller Bildaufbau

Gegenüber dem alten JPEG-Format bietet die Farbverwaltung von JPEG 2000 erhebliche Vorteile. Sie kennt bis zu 256 Farbkanäle. Somit kann ein Bild zum Beispiel RGB und CMYK gleichzeitig unterstützen. Grundsätzlich bietet JPEG 2000 den definierten Standardfarbraum sRGB an. Zusammen mit einem entsprechenden ICC-Profil ist das Aussehen der JPEG-2000-Bilder dadurch auf jeder Rechnerplattform und jedem Ausgabegerät gleich.

Stark verbessert präsentiert sich auch die Dekompression der Bilddaten: Die inkremental progressive Dekompression ist fester Bestandteil von JPEG 2000. Das Bild wird von Anfang an komplett angezeigt, lediglich die Anzahl der Details erhöht sich mit jedem Ladeschritt für das gesamte Bild. Diese Eigenschaft bringt etliche Vorteile: Ist ein Bild nur in einer größeren Auflösung oder Qualität als benötigt vorhanden, braucht man lediglich einen Teil der Datei zu laden.

Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel in der Druckindustrie ein Proof lokal in mittlerer Qualität bearbeiten, während die Originaldatei in höchster Qualität direkt zum Belichten geht. In beiden Fällen erfolgt ein Zugriff auf die Originaldatei, für den Proof wird jedoch nur ein Teil der Daten geladen.

Auch Vorschaubilder für Webseiten lassen sich auf diese Weise realisieren: Statt eine zweite, verkleinerte Version des Bildes zu erzeugen, wird einfach nur ein kleiner Teil der Originaldatei geladen. Ebenfalls vorgesehen ist bei JPEG 2000 das Einfügen von Metadaten wie Datum, HTML-Links, Farbkalibrierung oder ein Wasserzeichen als Kopierschutz.