Japanische Regierungs-Sites gehackt

Binnen weniger Tage haben Hacker wiederholt Websites der japanischen Regierung attackiert. Statt amtlicher Infos fanden sich dort obszöne Sprüche und Sexlinks.

Betroffen war zunächst die Homepage des Amtes für Wissenschaft und Technologie. Dort hatte die Hackergruppe "Brazil p00 hackerz" einen offiziellen Link auf das Internetangebot des Playboy umgeleitet. Zudem bezeichnete sie alle Japaner als "loserz".

Ähnliche Verunglimpfungen verunzierten wenige Stunden später die Website des Amtes für Management und Koordination. Dessen Statistikabteilung sah sich zudem aller Online-Daten beraubt, darunter die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung und Preistendenz. Durch ein eingespieltes Backup ließen sich die Informationen allerdings schnell wieder rekonstruieren.

Nun soll eine eigens gegründete Sonderkommission für Aufklärung sorgen. Eventuell überlege man auch, die USA zu den Ermittlungen hinzuzuziehen, teilte ein Regierungssprecher mit. Unterdessen bleiben die staatlichen Seiten offline, aus Angst vor neuen Attacken.

Das Vorgehen der Hacker wird als Protest gegen ein Treffen ultra-rechter japanischer Historiker gewertet. Auf ihrer Tagung zwei Tage vor den Cyber-Angriffen hatten sie Kriegsverbrechen aus der Zeit der japanischen Besatzung von Nanjing abgestritten. (tri)