Intelligente Kameras sollen Privatsphäre schützen
Die Verbreitung von öffentlichen Kamerasystemen schreitet massiv voran. Allerdings sei die „Sehfähigkeit“ der Kameras – im Sinne von Wahrnehmung und Erkenntnis –noch sehr beschränkt, teilt die Uni Klagenfurt mit. Eine Speicherung bzw. manuelle Analyse aller aufgenommenen Videoströme scheitert unter anderem an der schieren Datenmenge. Folglich sind die übertragenen und gespeicherten Bilder häufig unzureichend vor fremdem Zugriff gesichert. Hier seien innovative Architekturen und Bildverarbeitungsmethoden für Kamerasysteme gefordert, heißt es weiter.
Die derzeit in Entwicklung befindlichen Smart Cameras liefern keine Bilder mehr, sondern analysieren sie „on-board“. Anschließend geben diese Kameras nur mehr relevante Ergebnisse weiter, etwa „Geisterfahrer“ oder „gestürzte Person“. Entfällt die Übertragung von Bildern, lasse sich Missbrauch an der Quelle vermeiden, so die Logik. Die Privatsphäre der „beobachteten“ Personen bleibe mithin gewahrt.
Smart Cameras vereinen Bildaufnahme, Bildverarbeitung und Kommunikation der analysierten Videodaten in einem embedded System. Sie arbeiten gemeinsam in einem Kamera-Netzwerk und erhöhen dadurch ihre „Sehfähigkeit“. Sie repräsentieren mittlerweile weltweit ein sehr aktives Forschungsgebiet in den Bereichen Bildverarbeitung, Sensor-Netzwerke, embedded und verteilte Systeme sowie Pervasive Computing. Als Prototypen finden sie bereits Anwendung in der Verkehrsüberwachung, im „assisted living“ und in Computerspielen.
Die Forschungsgruppe „Pervasive Computing“ der Uni Klagenfurt ist Veranstalter der „ACM/IEEE International Conference on Distributed Smart Cameras“. Sie findet während der „Woche der Informatik“ der österreichischen Computergesellschaft vom 25. bis 28. September an der Universität Wien statt. (dsc)
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