Intel Developer Forum 2002

Hyper-Threading für Desktops

Als nächsten "großen Schritt" sieht man bei Intel die Hyper-Threading-Technologie. Sie wurde bereits auf dem IDF Fall 2001 vorgestellt und ist eine Multi-Threaded-Erweiterung der IA-32-Architektur. Der ursprüngliche Codename lautete Jackson-Technologie, auch die Bezeichnung Simultaneous Multi-Threading (SMT) ist verbreitet.

Ein großer Teil der Prozessor-Ressourcen bleibt bei modernen CPUs ungenutzt. Intel gibt an, dass bei Anwendungen mit einer typischen Verteilung der Befehle bei der 32-Bit-Netburst-Architektur vom Pentium 4 und Xeon nur etwa 35 Prozent der Ressourcen eingesetzt werden.

Das Ziel von Hyper-Threading ist, dass die unterschiedlichen Pipelines eines Mikroprozessors durch unterschiedliche Threads zeitgleich - und damit wie getrennte Prozessoren - effizient genutzt werden.

Die ersten Prozessoren mit Hyper-Threading sind die im Januar 2002 vorgestellten Xeons für Workstations. Auf dem IDF präsentierte Intel auch die Server-Version des Xeon, die sich aber von den Workstation-Xeons bis auf die verfügbaren Taktfrequenzen nicht unterscheidet.

Im Desktop-Segment hält die Hyper-Threading-Technologie in der zweiten Jahreshälfte 2003 erstmals Einzug. Dann stellt Intel den Pentium-4-Nachfolger Prescott vor. Der Prozessor basiert auf dem NetBurst-Core und wartet mit einigen Architektur-Erweiterungen auf. Die Fertigung von Prescott soll in einem 0,09-µm-Prozess erfolgen. Intels Pentium-4-Prozessoren werden derzeit noch mit einer Strukturbreite von 0,13 µm hergestellt.

Um von Hyper-Threading zu profitieren, müssen die Anwendungen aber multithreaded programmiert sein. Bislang hätte es das hauptsächlich bei Server-Anwendungen gegeben, so Intel. Normal programmierte Anwendungen können mit Hyper-Threading sogar langsamer laufen.