IDF: Neuer Notebook-Chip "Banias"

Intel arbeitet an einem komplett neuen CPU-Design mit Codenamen "Banias". Erstmals wird dabei ein x86-Prozessor speziell für den Notebook-Einsatz optimiert. In San Jose gab das Unternehmen erste Details zur Architektur des Banias bekannt.

Das "Israel Development Center" (IDC) von Intel entwickelt den Banias. Von dort kamen schon der erste Pentium mit MMX-Befehlen und der vor einem Jahr gestoppte Timna mit integrierter Northbridge.

Zu Ehren seiner Heimat ist Banias nach dem Quellgebiet des Jordan benannt. Der Leiter des IDC, Mooly Eden, war nicht selbst auf dem IDF anwesend, ließ sich aber über einen Video-Clip vertreten. Damit konnten zwar viele Fragen nicht beantwortet werden, aber immerhin gab es ein hübsches Foto des Die zu sehen.

Darüber hinaus demonstrierte der Film, wie Banias noch mehr Strom sparen soll als Intels bisherige Mobil-CPUs. Ein Mittel ist das "Agressive Clock Gating". Aktuell nicht benutzte Teile der CPU - etwa Execution Units oder sogar der L2-Cache - werden abgeschaltet. Wie das im letzteren Fall ohne einen zeitraubenden Cache-Flush klappen soll, erklärte Intel nicht. Bisherige Mobil-CPUs verfügen bereits über Clock Gating, der Ansatz von Banias ist jedoch um einiges radikaler.

Ein weiteres Mittel zum Stromsparen ist die "Micro Ops Fusion". Dabei werden mehrere Micro Ops (siehe unsere CPU-Grundlagen) gebündelt und in einer Execution Unit ausgeführt - also ein eher serieller Ansatz.

Daneben soll ein neuer Satz von Micro Ops dafür sorgen, dass die Decoder weniger zu tun haben. Diese Übersetzungseinheiten sollen, wie Intels Forschungsleiter Justin Rattner in einem früheren Gespräch angab, zu den heißesten Stellen der CPU gehören. Kein Wunder, dass Banias als Mobil-CPU da einen anderen Ansatz verfolgt. Über die zu erwartende Performance machte Intel noch keine Angaben.

Die Markteinführung der neuen Notebook-CPU ist für das erste Halbjahr 2003 geplant. Vor allem Transmeta wird darauf sehr gespannt sein. (nie)