IDF: Erste Centrino-Benchmarks

Am zweiten Tag des IDF hat Intel Details und Performance-Werte der kommenden Mobile-Plattform Centrino veröffentlicht. Auch dessen Nachfolger wurde schon angekündigt.

Am 12. März launcht Intel seine Mobile-Plattform Centrino. Sie besteht aus dem neu entwickelten Pentium M in 0,13-Mikron-Technologie, der speziell für mobile Anwendungen designt wurde. Mit zur Plattform gehören ebenfalls der 855-Chipsatz (wahlweise mit und ohne integrierte Grafik) und verpflichtend der "Intel pro /Wireless WLAN"-Adapter.

Fest steht jetzt, dass der Pentium M mit 1,6 GHz Taktfrequenz erscheinen wird. Da er jedoch eine Weiterentwicklung des Pentium-3-Kerns ist, verarbeitet er deutlich mehr Instruktionen pro Takt als der Pentium 4. Deshalb schlägt er bei vielen Anwendungen selbst einen Pentium 4 mit 2,4 GHz.

Als ersten Benchmark veröffentlichte Intel Werte des MobileMark 2002, eines speziell auf Notebooks zugeschnittenen Benchmarks. Im Diagramm sind die Ergebnisse für vergleichbare Notebooks (Festplatte, RAM, Display-Helligkeit) mit Mobile Pentium 3 1,2 GHz (grün), Pentium 4 mit 2,4 GHz (gelb) und Centrino (rosa) abgebildet. Die folgenden Bilder entstanden unter äußerst ungünstigen Bedingungen, zeigen aber dennoch die interessanten Trends.

Demnach ist das Pentium 4 Notebook trotz doppelter Taktfrequenz nur 22 Prozent schneller als der Pentium 3. Centrino setzt sich mit 34 Prozent noch einmal deutlich darüber. Bei der Laufzeit schneidet der P4 mit 174 Minuten am schlechtesten ab. Der P3 erreicht immerhin schon 235 Minuten, Centrino toppt beide mit 316 Minuten.

Bestätigt werden diese Benchmarks auch bei der direkten Messung der Stromaufnahme bei der Abarbeitung einer definierten Aufgabe im nächsten Bild. Die Leistungsaufnahme ist beim Centrino- (rosa) und Pentium-3M- (grün) Notebook zwar gleich, doch bei identischer Aufgabe ist Centrino schneller fertig und wechselt früher in den Strom sparenden Idle-Modus. Abgeschlagen ist hier der Pentium 4 (blau), der sowohl unter Last als auch im Ruhezustand deutlich mehr Energie verbraucht.

Alle namhaften Hersteller können bereits Centrino-Notebooks vorzeigen und wollen auch ab März ausliefern. Wer es nicht eilig hat, kann aber auch gleich auf die nächste Generation warten. Schon im zweiten Halbjahr will Intel mit dem Dothan einen Nachfolger in 90-nm-Technologie präsentieren, der schneller und noch genügsamer sein soll.

Für 2004 hat Intel auch schon eine Konzeptstudie namens Newport für das Notebook der Zukunft präsentiert. Für maximale Connectivity enthält sie GPRS, Bluetooth und WLAN 802.11 a/b. Im Gehäusedeckel informiert ein zweites Display im Handy-Layout auch bei zugeklapptem Notebook über eingehende Telefonanrufe und SMS-Nachrichten.

Als weitere Besonderheit kann die Tastatur abgenommen und Newport als Tablet PC genutzt werden. In diesem Fall soll die Laufzeit deutlich über zwei Stunden liegen. Ist das Display mit der Tastatur verbunden, sorgt eine zusätzliche Batterie für sechs Stunden mobilen Betrieb. (ala)