IBMs Power5 soll Unix-Server beschleunigen

Am Freitag gab IBM Details zu seiner neuen Server-Chip-Generation bekannt. Ziel sei es, in den neuen Prozessor-Designs Funktionen in Hardware zu integrieren, die bislang via Software abgearbeitet werden.

Die Basis für die neuen Power5- und Power6-Chips bildet die im letzten Jahr eingeführte Power4-Architektur. Die neuen CPUs sollen nicht nur schneller, sondern auch um neue Funktionen bereichert werden. Voraussichtlich kommt der Power5 2004 und Power6 2006 auf den Markt.

Der für 2004 angekündigte Power5 soll mit 2 GHz kommen und im Wesentlichen zwei neue Features besitzen. Zum einen führt IBM die so genannte First-Path-Technologie ein, bei der der Prozessor Basisfunktionen bezüglich des Netzwerkverkehrs übernimmt. Bislang wurden solche Prozesse via Software abgearbeitet. Speziell soll es sich dabei um Datentransfers bezüglich des IP-Stacks handeln. Auch Befehle, die das TCP/IP-Protokoll betreffen, soll der Power5-Chip direkt und somit schneller verarbeiten können. Zum anderen kommt der Power5 mit IBMs neuer "simultaneous multithreading"-Technologie. Diese ist vergleichbar mit Intels Hyperthreading. Dabei erscheint die CPU gegenüber Software und Betriebssystem wie ein Multiprozessorsystem, das mehrere Threads einer Anwendung parallel ausführen kann.

Außerdem plant IBM, Variationen seiner eLiza-Technologie in den Chip einfließen zu lassen. Hardware-Fehler sollen sich damit vorhersagen und in einigen Fällen auch korrigieren lassen. Dazu spendiert IBM dem Power5-Chip Tools zum Aufspüren von Fehlern. Falls ein Problem auftritt, soll der Chip in der Lage sein, selbstständig korrigierte Operationen zu starten. Über Erweiterungen, die den Power6 betreffen, hüllt sich IBM noch in Schweigen.

Mit den derzeitigen Power4-Systemen p670 und p690 versucht IBM verloren gegangene Marktanteile im Unix-Server-Markt zurückzuerobern. In diesem Bereich musste IBM herbe Verluste zu Gunsten von Sun und HP hinnehmen. (ssp/fkh)