IBM: Schneller Kohlenstoff-Nanotransistor

IBM hat nach eigenen Angaben einen weiteren Schritt in der Entwicklung von elektrischen Nanokomponenten gemacht. Das Ergebnis ist ein ultra schneller Transistor aus Kohlenstoff. Dies geht einem Bericht der am 20. Mai erschienen "Applied Physics Letters" hervor.

Die Forscher haben die Transistoren aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen mit gebräuchlichen Herstellungsverfahren der Halbleitertechnologie hergestellt. Die auch Nanotubes genannten Strukturen gelten als möglicher Ersatz für Silizium, dem bisherigen Ausgangsmaterial für elektrische Schaltkreise. Bezüglich der Strukturgrößen und weiter steigenden Taktfrequenzen ist davon auszugehen, dass Silizium bis Ende dieses Jahrzehnts ausgereizt ist. Der Vorteil von Kohlenstoff liegt in höheren Flussgeschwindigkeiten der Elektronen, wodurch höhere Taktfrequenzen möglich sind und Bauelemente zudem weniger Energie erfordern.

Phaedon Avouris, einer der Entwickler und Chef der Nanoscale-Forschungsabteilung von IBM geht davon aus, dass weitere drei Jahre Forschung erforderlich sind, um das Potenzial der neuen Technik wirklich abschätzen zu können. Erst wenn ersichtlich ist, dass mit den Nanotubes ein deutlicher Vorsprung gegenüber der herkömmlichen Siliziumtechnologie auch technisch umsetzbar ist, kann man an einen industriellen Einsatz denken. IBM plant dabei bestehende und geplante Chipfabriken auf die neue Technologie umstellen zu können. (ssp/fkh)