HP-Manager dominieren den neuen Konzern

Nach der Übernahme von Compaq durch Hewlett-Packard hat sich HP nicht nur bei der Besetzung der Unternehmensspitze, sondern auch im mittleren Management durchgesetzt. Zwei von drei Posten auf dieser Ebene würden von HP-Leuten eingenommen, berichtet das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe.

In der Netzwerk-Speicher-Sparte seien die Stellen zwischen beiden Unternehmen paritätisch verteilt, in anderen Bereichen wurde je nach Marktanteilen von HP und Compaq besetzt, berichtete die Zeitung. In Bereichen, in denen Compaq stark ist, verbleiben deren Teams und Produkte. In Bereichen, in denen Compaq schwach ist, gehen sie an HP.

Bei den Großsystemen etwa kommen laut "Wall Street Journal" sechs von acht Spartenmanager von HP. Das Management der auf Intel basierenden Server-Sparte komme hingegen ausschließlich von Compaq, das Unternehmen stelle auch die meisten Manager bei Notebook-PCs. Compaq rangierte unter den Anbietern von Intel-Servern weltweit an erster Stelle und bei Notebook-PCs auf dem dritten Rang.

Bei den Consumer-PCs hingegen will HP Insidern zufolge sowohl die eigene "Pavilion"-Familie als auch Compaqs "Presario"-Serie weiterführen. Damit würde HP von seiner angekündigten Strategie abweichen, wonach die beiden IT-Giganten bei Produkt-Überschneidungen die jeweils stärkere Marke beibehalten und die andere abschaffen ("Adopt and go") wollen.

Mit dem größten Merger in der Geschichte der Computerindustrie will HP-Chefin Carly Fiorina die weltweite Nummer eins bei PCs, Servern und Druckern schaffen. In den nächsten sechs Monaten steht den Managern noch eine Menge Arbeit bevor, um die beiden Unternehmen zusammenzuführen. Wie berichtet, wird der Merger etwa 15.000 Mitarbeitern den Job kosten.

Die fusionierte Gesellschaft firmiert weiter als Hewlett-Packard und hat ihr Hauptquartier in Palo Alto (Kalifornien). Konzernchefin ist und bleibt Carly Fiorina. Der bisherige Compaq-Chef Michael Capellas ist HP-Präsident und damit für die Tagesgeschäfte des Unternehmens verantwortlich. Fiorina dürfte sich mehr um strategische Fragen und um die Ausrichtung des neuen Computerriesen kümmern. HP schließt durch die Compaq-Übernahme umsatzmäßig fast zum Branchenführer IBM auf. Weitere Informationen zum Merger finden Sie in der tecHistory. (jma)